22.12.2014 | 09:48

LAD a.D. Dr. Schneider wäre 100 - Ehrung in Prottes

Schuf die Grundlagen für die Reform der Gemeinden

Der frühere Landesamtsdirektor von Niederösterreich, Hofrat Dr. Georg Schneider, wäre am 20. Dezember 100 Jahre alt gewesen. Er verstarb im Juli 2002. Gestern ehrte ihn seine Heimatgemeinde Prottes, deren Ehrenbürger und Regenschori er war. Die Laudatio hielt in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll der frühere Landtagspräsident Mag. Edmund Freibauer, ein enger Vertrauter des Jubilars.

Schneider entstammte einer Lehrerfamilie und trat nach Kriegsdienst und Jus-Studium in den Landesdienst ein. Er war Bezirkshauptmann in Bruck an der Leitha und Horn, im Amt der Landesregierung Gemeinde- und Schulreferent und von 1974 bis 1979 Landesamtsdirektor. Als Horner Bezirkshauptmann entwickelte er ein erstes Reformkonzept für großflächige Gemeindezusammenlegungen. 1964 beschlossen Landesregierung und Landtag die Umsetzung einer kommunalen Strukturreform, in die viele Schneider\'sche Vorschläge einflossen. Zunächst auf freiwilliger Basis umgesetzt, wurde erst in der letzten Phase der Reform 1971 gesetzlich fusioniert. Das Endergebnis: Aus 1652 vielfach Klein- und Kleinstgemeinden wurden 573 nunmehr vergrößerte, leistungsfähige Kommunen. Parallel dazu wurden 700 ein- und zweiklassige Volksschulen zugunsten eines höherrangigen Schulsystems stillgelegt. Der musische Mensch Schneider war auch jeweils 20 Jahre Präsident der Tonkünstler sowie des Österreichischen Sängerbundes.

Freibauer würdigte Schneider als Reformer konservativen Zuschnitts und erinnerte insbesondere an die von ihm initiierte Gemeinde- und Schulreform. Ebenso zeichnete er für die Gründung der Verwaltungsakademie und der Kommunalakademie, der Schule der Gemeinden, verantwortlich. Schneider war begeisterter Weinviertler und Niederösterreicher, der stets auch eine sehr enge Verbindung zu seiner Heimatgemeinde Prottes hielt. Mit seinem Reformwerk habe er sich einen festen Platz in der Landesgeschichte gesichert.

Nach einer Gedenkmesse endete die Feierstunde mit einer Kranzniederlegung beim bereits bestehenden Erinnerungsdenkmal an Dr. Schneider. Der Veranstaltung wohnten Familienmitglieder des Jubilars, mehrere ehemalige Mitarbeiter und Spitzenbeamte des Landes, so Landesamtsdirektor a.D. Dr. Karl Kern, der frühere Tonkünstler-Vorstand Dr. Theo Zeh, der Gemeindevorstand von Prottes unter Führung von Vizebürgermeister Karl Demmer und zahlreiche Gemeindebewohner teil.

 

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