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06.08.2021 | 09:23

Trockensteinmauern auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO

LH Mikl-Leitner: Wichtige traditionelle Handwerkstechnik

Von links nach rechts: Harald Leopold (Bürgermeister von Langenlois), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Elisabeth Hofbauer und Rainer Vogler, Gemeinderat Michael Jager
Von links nach rechts: Harald Leopold (Bürgermeister von Langenlois), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Elisabeth Hofbauer und Rainer Vogler, Gemeinderat Michael Jager © NLK PfeifferDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

In einer jüngsten Sitzung wurde das Trockensteinmauern als traditionelles Handwerk in die Liste der immateriellen Kulturerbe der UNESCO aufgenommen. Vom immateriellen Kulturerbe umfasst sind darstellende Künste, gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste, das Wissen und die Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum, aber auch traditionelle Handwerkstechniken und mündliche Traditionen. Über Neuaufnahmen in das Verzeichnis entscheidet ein Fachbeirat.

„Das Trockensteinmauern ist ein jahrhundertealtes Handwerk, das vor allem in den Weinbaugebieten Niederösterreichs seine unübersehbaren Spuren hinterlassen hat und verschönert. Bis heute wird diese Fertigkeit in Niederösterreich nicht nur seit vielen Generationen ausgeübt, sondern das Handwerk des Trockensteinmauerns wird auch in Kursen vermittelt und weitergegeben. Die Aufnahme in die Liste der immateriellen Kulturerbe bestätigt die Bedeutung dieser traditionellen Handwerkstechnik“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Aktuell sind österreichweit 136 Traditionen gelistet. Das Trockensteinmauern wird österreichweit gelistet, ist aber inhaltlich stark mit dem Weinbau in Niederösterreich verbunden. So ist es kein Zufall, dass mit Rainer Vogler ein Lehrer der Landwirtschaftlichen Fachschule Krems den umfangreichen Antrag zur Aufnahme gestellt hat. Als Österreichs Experte für das Trockensteinmauern freut er sich über die Eintragung durch die UNESCO-Kommission: „Steinbauten lassen sich in Österreich seit etwa 3.500 Jahren nachweisen. Im letzten Jahrhundert geriet das Trockensteinmauern außer in der Wachau zunehmend in Vergessenheit. Die Anerkennung als immaterielles Kulturerbe rückt es stärker ins Bewusstsein der Menschen und unterstützt damit unser Bestreben, dieses Handwerk wieder zu verbreiten.“

Im Weinbaugebiet Wachau werden von fast drei Millionen Quadratmetern Trockensteinmauern mehr als 40 Prozent der Rebflächen getragen. Besonders in der Wachau zeigt sich daher, wie materielles Welterbe und immaterielles Kulturerbe einander ideal ergänzen können. Denn ohne Wissen um das richtige „Mauern“ wäre wohl auch der Erhalt der so unverwechselbaren und einzigartigen Welterbestätte Wachau nicht möglich. Das Trockensteinmauern findet aber auch in vielen anderen Weinbaugebieten ihren Einsatz. So etwa auch in der Zöbinger Kellergasse.

Das Trockensteinmauern ist in Österreich schriftlich seit dem 12. Jahrhundert belegt und findet nicht nur bei Weinterrassen seinen Einsatz, sondern auch bei Almeinfriedungen, Forstwegen, Stall- oder Scheunengebäuden oder beim Eisenbahnbau. Die Kunst besteht im ausgeklügelten Aufeinanderstapeln von Natursteinen, die ohne andere Materialen verlässliche und stabile Mauern bilden.

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