02.11.2022 | 10:22

Stärkster Rückgang im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich

LR Eichtinger/Stv. LGF Kern: Niederösterreichischer Arbeitsmarkt weiter stabil, Rückgang der Arbeitslosigkeit wird sich Richtung Jahresende 2022 verlangsamen

Der niederösterreichische Arbeitsmarkt befindet sich gegenwärtig nach wie vor in sehr guter Verfassung. Die Beschäftigung nimmt weiter zu. Die Arbeitslosigkeit geht bereits seit 20 Monaten in Folge zurück. Die weltweiten Wachstumshemmnisse schlagen sich bislang kaum auf dem Arbeitsmarkt nieder, was sich aber in Richtung Jahresende ändern wird. Im Laufe des dritten Quartals hat eine spürbare Verringerung der Konjunkturdynamik eingesetzt. Sinkende Auslandsnachfrage und hohe Energiepreise dämpfen österreichweit das wirtschaftliche Wachstum. Betroffen sind die Bauwirtschaft, die Industrie und nun auch der Dienstleistungssektor.

„Voraussichtlich bis zum Ende des laufenden Jahres wird der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr deutlich nachlassen“, erklären Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger und die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, Sandra Kern.

Ende Oktober sind 36.167 beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt. Um 5.622 oder 13,5% weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit der mit Abstand stärkste relative Rückgang (Österreich: -7,5%). Gegenüber dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 ging die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich damit um 22,1% zurück. Auch hier verzeichnet Niederösterreich den größten Rückgang aller Bundesländer. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmer befanden sich 44.807 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (-11,7% gegenüber dem Vorjahr bzw. -18,8% zu 2019). Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist im Vergleich zu Oktober 2019 um 3,4% auf 660.000 Personen gestiegen.

„Trotz größer werdender Herausforderungen fällt eine erste Bilanz für das heurige Jahr für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt sehr positiv aus: Gegenüber dem Jahr 2021 wird die Arbeitslosenquote von 7,5% auf heuer 6,0% zurückgehen, dem niedrigsten Wert seit dem Jahr 2008 mit 5,9%“, stellt AMS NÖ-Vizechefin Sandra Kern fest. „Demnach konnten wir heuer den wirtschaftlichen Aufschwung auch mit organisatorischen Reformen optimal nutzen, um die Schlagkraft in der Vermittlungsarbeit kräftig zu erhöhen“, so Kern.

„Wir haben nach wie vor einen konstanten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Besonders stark ist dieser bei der Gruppe 50+ (-17,7%) und bei den Langzeitarbeitslosen (-48,7%). Das Land Niederösterreich hat gemeinsam mit den Sozialpartnern, dem AMS Niederösterreich und dem Sozialministeriumservice Niederösterreich die Hausaufgaben gemacht und die richtigen Schritte gesetzt“, so Landesrat Eichtinger und weiter: „Wir bleiben aber gefordert, punktgenaue Maßnahmen zu setzen. Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und der Arbeitskräftemangel stehen weiter ganz oben auf unserer Agenda.“

Aktuell suchen 5.772 Personen in Niederösterreich bereits ein Jahr oder länger einen Job (rund 60% sind Männer). Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 16% und konnte in den letzten 17 Monaten um mehr als die Hälfte reduziert werden.

Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin intensiv nach Arbeitskräften. Ende Oktober 2022 sind mit 19.641 freie Stellen um genau 70% mehr als vor der Krise im Jahr 2019 gemeldet. Ungefähr ein Drittel aller Jobsuchenden in Niederösterreich haben Vermittlungseinschränkungen wie gesundheitliche Probleme bzw. knapp zwei Fünftel sind älter als 50 Jahre.

Im Laufe des Jahres 2022 haben die Beraterinnen und Berater des AMS NÖ den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits über 592.000 Vermittlungsvorschläge gemacht. Knapp 67.700 freie Stellen konnten heuer bereits mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 16,4%. 68.568 Jobsuchende haben ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet.

Auch am Lehrstellenmarkt zeigt sich zuletzt eine veränderte Situation. Ende Oktober gibt es weit mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende: Mit 1.341 sofort verfügbare Lehrstellen in Niederösterreich gibt es um 63,3% (+520) mehr offene Lehrstellen als vor der Coronakrise im Jahr 2019 bzw. mit 1.065 um 15,9% (-202) weniger Lehrstellensuchende.

Nähere Informationen: Tanja Kapusta, BA, Pressesprecher-Stv. Landesrat Martin Eichtinger, Tel.: 02742/9005-12309, E-Mail: tanja.kapusta@noel.gv.at.

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