B33 Felssturz bei Aggsbach Dorf

Am 3. Juni 2024 ereignet sich am rechten Donauufer nördlich von Aggsbach Dorf eine Felsgleitung, bei der die Landesstraße B 33 Aggsteiner Straße komplett, sowie der Donauradweg auf der rechten Donauseite teilweise verschüttet wurde.


Unmittelbar nach dem Felssturz wurde vom NÖ Straßendienst und einer Fachfirma mit der Durchführung erster Sofortmaßnahmen begonnen. Ziel dieser Arbeiten war die Absicherung der Abbruchkante, um eine nachfolgende detaillierte geologisch-geotechnische Begutachtung und die Planung weiterer Maßnahmen überhaupt zu ermöglichen.

Während dieser Arbeiten wurde die Felswand begutachtet, hunderte Messdaten aufgenommen, sowie durch eine zusätzliche Drohnenbefliegung im Detail vermessen. Derzeit werden diese Daten ausgewertet.

Wir bedanken uns für ihr Verständnis und bitten um Geduld, bis die Arbeiten abgeschlossen sind. Ziel ist die Verkehrsfreigabe bis zum Beginn der kommenden Sommersaison 2025.

Felssturz Aggsbach Dorf
© ST1


Die Felsböschung liegt zur Gänze innerhalb des Gföhler Gneis.

Es handelt sich dabei um einen feinkörnigen, migmatitischen Granitgneis der böhmischen Masse - ein hartes Gestein, das jedoch stark geklüftet ist. Grund dafür ist eine tektonische Bruchlinie, die „Diendorfer Störung“, die unmittelbar südlich durch Aggsbach Dorf verläuft. Diese Großstörung verläuft über 160 km weit und weist einen Versatz von bis zu 25 km auf.

Aufgrund dieser ersten Erkenntnisse der Recherchen und Geländeaufnahmen ist die Ursache der Felsgleitung der geometrisch ungünstige Verschnitt mehrerer Großtrennflächen die als Gleitflächen fungierten. Dies war der Auslöser für den Felssturz. 

Felssturz Aggsbach Dorf
© ST1


Im Zuge der Geländeaufnahmen wurden nicht nur der unmittelbare Abbruchbereich, sondern auch die angrenzenden Bereiche nördlich und südlich einer geologischen Erstbeurteilung unterzogen. Aufgrund der derzeitigen geologischen Einschätzung kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Die im Hang liegen gebliebene Sturzmasse ist extrem labil und absturzgefährdet

Bevor mit den Arbeiten zur Räumung der Sturzmasse entlang der Straße begonnen werden kann, müssen die im Hang verbliebenen Blöcke vollständig abgeräumt werden, um sichere Arbeitsverhältnisse gewährleisten zu können. Ein sicheres Arbeiten ist nur von oben nach unten möglich. Deshalb muss davor genauestens geprüft werden, ob der oberhalb verbliebene Felsbereich und die angrenzenden Bereiche eine ausreichende Stabilität aufweisen.

Sicherheit und insbesondere die Arbeitssicherheit haben oberste Priorität!

Felssturz Aggsbach Dorf
© ST1


Aktuell wird am geotechnischen Gutachten gearbeitet. Dazu werden unter anderem in den verbliebenen Felsbereichen 3-D Blockmodelle entwickelt und analysiert, um schlussendlich eine bessere Einschätzung zu ermöglichen.

Auf Basis dieses Gutachtens werden in weiterer Folge die Sicherungsmaßnahmen in der Dimensionierung berechnet und im Detail geplant um dann so rasch wie möglich umgesetzt zu werden.

Während der Erstellung des Geotechnischen Gutachtens und der Festlegung der erforderlichen Sicherungsmaßnahmen werden weiterhin Felsräumungsarbeiten durchgeführt.

Felssturz Aggsbach Dorf
© ST1
Felssturz Aggsbach Dorf
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Während der Sperre der B 33 ist eine Umleitung eingerichtet welche von Aggsbach Dorf kommend nach Maria Langegg führt, weiter nach Nesselstauden und Schenkenbrunn und über den Windstallgraben wieder zurück zur Landesstraße B 33.

Für Radfahrer und Fußgänger ist ein Fährbetrieb von Aggsbach Dorf nach Aggstein eingerichtet: aktuelle Informationen zum Donauradweg.

Für den Regionalbusverkehr ist ein Sonderfahrplan eingerichtet worden. An einer Lösung für den Schülerverkehr ab September wird gearbeitet und rechtzeitig informiert werden.

Für den aktuellen Fahrplan, siehe Sonderfahrplan Linie 720.

Felssturz Aggsbach Dorf
© ST1
Felssturz Aggsbach Dorf
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Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Allgemeiner Straßendienst
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3109 St. Pölten
E-Mail: post.st1-bi@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-60141
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Letzte Änderung dieser Seite: 12.8.2024
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