Eisenbahnkreuzungsunfälle stehen vor allem wegen ihrer hohen Verletzungsschwere immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Die überwiegende Mehrheit dieser Unfälle ist auf Fehlverhalten von Straßenverkehrsteilnehmern zurückzuführen. Mit der Initiative „Sei g’scheit. Nimm dir Zeit. Am Bahnübergang“ wolle man eine Einstellungs- und Verhaltensänderung durch Bewusstseinsbildung erreichen, betonten Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko und Niederösterreich Bahnen-Geschäftsführerin Barbara Komarek am heutigen Freitag in St. Pölten bei der Präsentation der neuen Kampagne der Niederösterreich Bahnen für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen. „Es geht um Aufmerksamkeit, Vermeiden von gefährlichen Situationen und Vorbildwirkung für Kinder“, so Schleritzko. In den letzten Jahren ereigneten sich rund 200 Unfälle mit 260 Verunglückten an Eisenbahnkreuzungen. Das Risiko bei derartigen Unfällen zu sterben liege bei 20 Prozent.
Die Gefahr werde oft unterschätzt, deshalb wolle man mit dieser Kampagne in die Offensive gehen, betonte Schleritzko. „Sicherheit hat für uns in Niederösterreich oberste Priorität.“ Bewusstseinsbildende Aktionen wären sehr wichtig, um Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren von Unachtsamkeit und Fehlverhalten an Eisenbahnkreuzungen aufmerksam zu machen. Schleritzko: „Selbst wenn der Lokführer bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h eine Vollbremsung macht, rollt der Zug oft noch bis zu 300 Meter bis er zum Stehen kommt. Ein PKW hat bei dieser Geschwindigkeit einen Bremsweg von 32 Metern.“
„Unfälle passieren immer aufgrund von Fehlverhalten an Eisenbahnkreuzungen, durch Fehleinschätzungen oder Ignoranz“, so Niederösterreich Bahnen-Geschäftsführerin Barbara Komarek. Zwar wären die Unfälle bei Eisenbahnkreuzungen im Vergleich zu Unfällen im Straßenverkehr wenige, die Folgen jedoch verheerend, sagte Komarek und ergänzte. „Jede Eisenbahnkreuzung ist gesichert. Entweder technisch (Schranken- bzw. Lichtzeichenanlage) oder nicht technisch (Verkehrszeichen wie Andreaskreuz, Stopptafel).“
Die Kampagne „Sei g’scheit“ wird mittels Social Media Offensive, Radiospots, Inseraten, Werbemitteln, Busbeklebungen, Großflächen Screens sowie Informationen in den Fahrzeugen, Bahnhöfen und Haltestellen sehr breitgefächert beworben, um möglichst viele Menschen aller Altersgruppen damit zu erreichen.
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