„Wir wollen alle Kräfte bündeln, um rasch und richtig helfen zu können“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Dienstag im Anschluss an den zweiten „Ukraine-Gipfel“ im NÖ Landhaus. Unter dem Motto „Niederösterreich hilft“ sind heute erneut die Mitglieder der Landesregierung mit Vertreterinnen und Vertretern der Einsatzorganisationen und der zuständigen Stellen der Landesverwaltung zusammengetroffen, um über die Koordinierung der aktuellen Hilfsmaßnahmen zu sprechen.
Schwerpunkt der heutigen Besprechung war die Einrichtung von Ankunftszentren. So ist ein erstes Ankunftszentrum bereits in Wiener Neustadt in den Betrieb gegangen, weitere sind in Wiener Neustadt (Arena Nova), St. Pölten und Schwechat in Vorbereitung. Man habe die Möglichkeit, diese Ankunftszentren, falls es notwendig sei, „innerhalb von 24 Stunden funktionstüchtig zu machen“, so die Landeshauptfrau, die die Bedeutung dieser Einrichtungen hervorhob. „In diesen Ankunftszentren haben wir die Möglichkeiten, den Menschen, die zu uns kommen, eine erste Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen“, betonte sie. Weiters würden dort auch die notwendigen Untersuchungen (z. B. eine Covid-Testung) veranlasst, danach erfolge die Zuteilung in organisierte und private Quartiere, erläuterte Mikl-Leitner, die ein „großes Danke an die Zivilbevölkerung“ aussprach. So seien bisher rund 5.000 Plätze für die weitere Unterbringung im Anschluss an die Ankunftszentren eingemeldet worden.
Von einer „Hilfe auf drei Ebenen“ sprach LH-Stellvertreter Franz Schnabl: „Die Hilfe vor Ort, etwa in Zusammenarbeit mit dem Zivilschutzverband. Die Vorbereitung auf das Eintreffen der Geflüchteten in Österreich und Niederösterreich. Und die längerfristige Unterbringung der Menschen, die zu uns kommen“. Die Hilfsbereitschaft der Menschen sei „unglaublich“, zeigte sich Schnabl beeindruckt. Es gelte nun, diese Hilfe „zu koordinieren und zu akkordieren“, betonte er.
Derzeit seien in Wiener Neustadt bereits rund 50 Frauen und Kinder angekommen, das erste Ankunftszentrum mit rund 120 Plätzen werde bald gefüllt sein, informierte Landesrat Gottfried Waldhäusl in seiner Stellungnahme. Man brauche daher bald neue Ankunftszentren: „Die Herausforderung ist, auf Knopfdruck alles bereit zu haben. Aber ich denke, wir sind gut aufgestellt, alle helfen zusammen.“ Es gebe „eine Welle der Bereitschaft, Unterkünfte bereitzustellen“, so der Landesrat.
Innerhalb von drei Tagen sei in Wiener Neustadt ein Internat so adaptiert worden, dass Frauen und Kinder aus der Ukraine dort seit gestern eine Unterkunft finden konnten, berichtete der Bürgermeister der Stadt Wiener Neustadt, Klaus Schneeberger, über das erste Ankunftszentrum. Für den heutigen Tag würden zusätzlich zu den rund 50 Bewohnerinnen und Bewohnern weitere 20 erwartet. Das Ankunftszentrum solle „eine erste Anlaufstelle“ sein, von dort würden die geflüchteten Menschen dorthin kommen, wo Privatquartiere zur Verfügung stünden.
Der Samariterbund sei „Ansprechpartner für die Menschen, die zu uns kommen“, sagte der Präsident des NÖ Samariterbundes, Hannes Sauer. Es gehe in den Ankunftszentren – neben der Versorgung und den notwendigen Untersuchungen – vor allem auch darum, „den Menschen Angst zu nehmen und zu zeigen, dass es Hilfe gibt“.
Die Caritas sei vor allem in der Schaffung von Wohnplätzen engagiert, denn „es ist wichtig, dass es nach den Aufnahmezentren rasch Quartiere gibt“, berichtete Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger. Es gehe nun darum, Wohnräume zu schaffen, wo sich die Menschen sicher fühlen können. „Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß“, zeigte auch er sich überzeugt.
Weitere Informationen: www.noehilft.at, Hotline: 02742/9005-15000, e-Mail: noehilft@noel.gv.at.
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Beim Ukraine Gipfel, von links nach rechts: Landesrat Gottfried Waldhäusl, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Franz Schnabl.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner beim heutigen Ukraine-Gipfel im NÖ Landhaus.
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