Die gelebte Partnerschaft zwischen dem Land, den Betrieben und der Wirtschaftskammer habe Niederösterreich in der Vergangenheit stark gemacht und werde auch dazu beitragen, durch die aktuellen Krisen zu kommen, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am gestrigen Mittwoch in ihrer Ansprache vor den Delegierten des Wirtschaftsparlaments der Wirtschaftskammer Niederösterreich im WIFI St. Pölten.
„Wir leben in einem Land, wo alle einen freien Zugang zu den Universitäten und Schulen haben und wo man kostenlos das Gesundheitssystem nutzen kann. Für das Gesundheitssystem, das Pensionssystem und das soziale Netz wird rund die Hälfte des Budgets ausgegeben“, sagte die Landeshauptfrau, die auch betonte: „Niederösterreich ist eine der attraktivsten Regionen Europas mit einer hohen Lebensqualität für unsere Familien und unser Bundesland ist auch ein Top-Standort für Betriebe. Wenn man so erfolgreich ist, dann hat das äußerst positive Auswirkungen auf Land und Leute. Die Zahlen, Daten und Fakten zeigen, dass Niederösterreich die Region in Österreich ist mit der größten Kaufkraft, dem größten Haushaltseinkommen und der geringsten Armutsgefährdung.“
Diese positive Entwicklung sei den Leistungsträgerinnen und Leistungsträgern zu verdanken, die Tag für Tag sehr hart und mit sehr viel „Engagement, Kompetenz und Herzblut arbeiten“, hob sie hervor. „Auch die nächsten Monate und die nächsten Jahre bleiben herausfordernd. Gerade in so einer Zeit ist es wichtig, alles zu tun, dass es gut weiterläuft und dass wir in Niederösterreich die Spitzenpositionen verteidigen und den Wohlstand sichern können. Damit das gelingt, brauchen wir eine gut funktionierende Wirtschaft und optimale Rahmenbedingungen für unsere Betriebe“, fuhr sie fort.
Weiters sprach sich die Landeshauptfrau unter anderem für die rasche Umsetzung des Energiekostenzuschusses des Bundes für die Betriebe, die Verlängerung der Schwellenwerteverordnung sowie eine Entlastung für jene aus, die länger und mehr arbeiten wollen. „Hier braucht es die Abschaffung der Pensionsbeiträge für Menschen, die in der Alterspension arbeiten wollen oder die Ausweitung der steuerfreien Überstunden. Beides dient dazu, dass sich Mehrarbeit lohnt – und beides ist Anerkennung und Motivation zugleich.“
Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, stellte den Arbeitskräftemangel ins Zentrum seiner Rede und forderte, die Schulpflicht zu einer Bildungspflicht weiterzuentwickeln. Eine solche Bildungspflicht solle sicherstellen, „dass alle Lehrlinge gleich zu Beginn ein solides Basiswissen haben“, so Ecker. „Und unsere Betriebe können sich damit auf die eigentliche Lehrausbildung konzentrieren. Denn die Ausbildung von Lehrlingen ist für Betriebe ein großer Vorteil. Damit können sie sicherstellen, dass sie schon früh jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sich gewinnen, die zum Unternehmen passen.“ Weiters drängte Ecker auf Maßnahmen wie „eine qualifizierte Zuwanderung für Menschen, die motiviert und leistungsbereit sind“ und Anreize für längeres Arbeiten im Alter sowie beim Wechsel von Teil- in Vollzeit.
Bei der Präsentation des WKNÖ-Geschäftsberichts verwies WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer unter anderem auf über 200.000 persönliche Servicekontakte im letzten Jahr, zahlreiche Initiativen der Wirtschaftskammer und der Sozialpartner für die Lehre, die sich auch in steigenden Lehrlingszahlen spiegeln, die Kampagne „ichkauflokal“ mit mittlerweile über 2.000 Partnerbetrieben oder die gemeinsam mit dem Land gesetzte „Gründerland Niederösterreich“-Initiative, die jährlich rund 8.000 Gründerinnen und Gründer ins Unternehmertum begleitet.
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WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftskammer-Präsident Wolfgang Ecker und WKNÖ-Direktor-Stellvertreterin Alexandra Höfer (v.l.n.r.)
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