Seit dem Beginn der Corona-Krise wird vermehrt online gekauft. Um die Bürgerinnen und Bürger beim Surfen im Internet vor Betrügern zu schützen, verlängert das Land Niederösterreich die Zusammenarbeit mit der Präventionsplattform „Watchlist Internet“. Das gaben LH-Stellvertreter Franz Schnabl und Watchlist-Internet-Projektleiter Thorsten Behrens heute bei einer Online-Pressekonferenz in St. Pölten bekannt. Dabei wurde auch der Watchlist-Internet-Jahresbericht für 2020 präsentiert.
Etwa 16.500 Meldungen über Betrugsfallen hat das Team „Watchlist Internet“ im Jahr 2020 erhalten und bearbeitet. Mit 154 veröffentlichten Warnmeldungen und 3.182 neu aufgelisteten Fake-Shops wurden 2,4 Millionen Web-Site-Besucher erreicht. Der wöchentliche Newsletter erreicht bereits 5.700 Abonnentinnen und Abonnenten. Über 18.000 Nutzerinnen und Nutzer lassen sich durch die Smartphone-App vor Betrugsfallen warnen. „Monatlich verzeichnet man hier knapp 45.000 Aufrufe. Konsumentinnen und Konsumenten konnten dadurch vor Schäden bewahrt werden“, sagte der LH-Stellvertreter. Der Konsumentenschutz in Niederösterreich setze auf Aufklärung, rasche Information über neue Trends und auf Hilfe bei einem bereits eingetretenen Schadensfall. Unabhängig davon, ob der Kauf in einem Geschäftslokal vor Ort geschehe oder über Internet-Verkaufsportale, so Schnabl. „Als zuständiges Mitglied der Landesregierung für Konsumentenschutz lege ich Wert darauf, dass die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sicher im Internet einkaufen können“, betonte er.
Die Internet-Ombudsstelle, eine unabhängige Streitschlichtungs- und Beratungsstelle, betreibt die Informationsplattform „Watchlist Internet“. „Aktuelle Schwerpunktthemen sind unter anderem Abo-Fallen, Kleinanzeigen-Betrug, Phishing, Abzocke über Handy und Smartphone, Fake-Shops, Markenfälschungen, Facebook-Betrug, gefälschte Rechnungen, Lösegeld-Trojaner“, sprach der LH-Stellvertreter weitere Aspekte an.
Thorsten Behrens, Projektleiter „Watchlist Internet“ am Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT), berichtete: „Dropshipping-Beschwerden häufen sich derzeit deutlich. Dabei bekommt der Händler die verkaufte Ware selbst nie zu Gesicht. Die Waren werden dabei direkt vom Hersteller an Konsumentinnen und Konsumenten versendet.“ Im Bereich der „Consumer Electronic“ sei das beispielsweise seit Jahren gelebte Praxis. „Durch die so gesparten Logistikkosten können die Waren zu einem günstigeren Preis angeboten werden. Händler sind allerdings mit Lieferzusagen an Kundinnen und Kunden immer davon abhängig, dass die Lieferketten der Hersteller funktionieren. Wird von Europa aus versendet, kommen die bestellten Waren meistens auch zeitgerecht an. Sitzen die Lieferanten aber in Asien, führt Dropshipping häufig zu unangenehmen Erlebnissen. Lieferzeiten von drei bis sechs Monaten sind keine Seltenheit. Das Geld wird schon bei Bestellung abgebucht“, informierte Behrens.
„Watchlist Internet“ ist eine unabhängige Informationsplattform zu Internet-Betrug und betrugsähnlichen Online-Fallen. Opfer von Internet-Betrug erhalten konkrete Anleitungen für weitere Schritte. Über ein Meldeformular unter https://www.watchlist-internet.at/melde-formular/ können Internetnutzer selbst Internet-Fallen melden und so die Aufklärungsarbeit aktiv unterstützen.
Nähere Informationen beim Büro LHStv. Franz Schnabl unter 0699/13 03 11 66, Anton M. Feilinger, und E-Mail anton.feilinger@lhstv-schnabl.at, www.watchlist-internet.at
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