Umfassende Analysen und Perspektiven für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Niederösterreich wurden heute im Haus der Digitalisierung in Tulln bei der Präsentation der Studie „Zukunft.Wirtschaft.Niederösterreich“ gemeinsam mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundesminister Martin Kocher, NÖ Wirtschaftskammerpräsident Wolfgang Ecker, der Vizepräsidentin der NÖ Industriellenvereinigung Barbara Ascher, Christian Helmenstein vom Institut für Wirtschaftsforschung und zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmern vorgestellt und diskutiert.
Das erklärte Ziel sei, „Niederösterreich zu einer führenden, smarten und nachhaltigen Wirtschaftsregion in Europa“ zu machen, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Es liegen viele Herausforderungen vor uns, diese brauchen Antworten mit Vernunft und Hausverstand und diese Antworten müssen vor allem rasch kommen“, so die Landeshauptfrau. An erster Stelle stünde hier der Energiekostenzuschuss II, „der der Wirtschaft seitens des Bundes schon zu Weihnachten 2022 versprochen wurde.“ Dabei bedankte sie sich beim Bundesminister, der trotz monatelanger Verhandlungen mit dem Koalitionspartner zwar noch kein Ergebnis präsentieren könne, „aber er die Initiative gesetzt hat, all diese Richtlinien einmal nach Brüssel zur Notifizierung zu schicken und keine Zeit zu verlieren.“ Die Landeshauptfrau hoffe, dass die Bundesregierung bei den Verhandlungen nun endlich ins Finale einbiege, damit „die Wirtschaft, die Industrie so schnell als möglich Kalkulierbarkeit und Sicherheit hat.“ Sie unterstrich: „Es grenzt wirklich schon an Fahrlässigkeit, dass es den Zuschuss noch immer nicht gibt“, den es gehe hier um die Existenzen vieler Betriebe, ihrer Mitarbeiter und ihrer Familien.
Darüber hinaus forderte die Landeshauptfrau eine Investitionsprämie des Bundes nach dem Vorbild der Corona-Krisen-Bewältigung: „Wir brauchen wieder Schwung für die Wirtschaft durch eine Investitionsprämie des Bundes. Das würde uns in dieser angespannten wirtschaftlichen Situation sehr gut tun, denn damit würden wir Investitionen in Zukunftsfelder anstoßen, die einen wichtigen Konjunktur-Impuls auslösen werden.“ Dieses Instrument habe sich auch schon während der Corona-Krise bewährt und mit diesen Maßnahmen stelle man sicher, „dass unsere Betriebe und ihre Mitarbeiter wieder mit Mut und Optimismus in die Zukunft gehen können.“
Zudem müsse an noch mehr Motivation schaffen, damit noch mehr Menschen auch mehr arbeiten und zwar mit noch mehr steuerbegünstigten Überstunden. „Minister Kocher hat nun mit 18 Überstunden von vormals zehn einen schönen Erfolg verbucht, dafür bedanke ich mich.“ Noch mehr zu tun gebe es allerdings auf Bundesebene in Richtung der Pensionistinnen und Pensionisten. „Auch diese sollen motiviert sein, auch in ihrer Pension mehr Leistung zu erbringen, denn viele wollen und tun es auch“, so Mikl-Leitner, „aber es müsse ihnen dann auch mehr Geld bleiben“ – bedeute, man wolle für diese Menschen kein Zahlen von Pensionsversicherungsbeiträgen.
Abgesehen von den eben genannten raschen Antworten, die man auf die aktuellen Anforderungen geben könne, brauche es auch die heute vorgestellte Langfriststrategie ,Zukunft.Wirtschaft.Niederösterreich´. Mikl-Leitner führte aus: „Dabei haben wir in Niederösterreich als jene Region mit der höchsten Kaufkraft, dem höchsten Haushaltseinkommen und der geringsten Armutsgefährdung bereits eine gute Basis“, das habe man einer starken Wirtschaft, einem starken Wirtschaftsstandort und tüchtigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu verdanken. Auf dieses Fundament wolle man mit einer Wirtschaftsstrategie mit drei Schwerpunkten aufbauen: „Digitalisierung, Ressourcen 2.0 und smarte Vitalität und dabei haben wir ganz große Chancen und haben uns zur Begleitung dieses Prozesses nun Expertinnen und Experten an Board geholt.“ Der Fachbeirat, der sogenannte ,Rat der Wirtschaftsweisen´, der den blau-gelben Strategie-Prozess künftig begleiten und beraten wird, setze sich aus Christian Helmenstein (Leitung), Alexandra Mazak-Huemer, Rat für Forschung, Daniela Knieling, respACT – austrian business council for sustainable development, Martin Greimel, Zentrum für Bioökonomie an der Universität für Bodenkultur Wien und Daniel Varrro von der Universität für Weiterbildung Krems zusammen.
Bundesminister Martin Kocher sagte in seinem Statement, Österreich habe das Privileg, in all seinen Regionen wirtschaftliche Aktivität in den verschiedensten Schwerpunkten zu haben. „Besonders Niederösterreich investiert gezielt und bringt so seine wirtschaftlichen Stärken hervor, um die Lebensqualität der Menschen zu stärken und so mehr Wohlstand zu schaffen.“ Wichtige Eckpunkte wie Spezialisierung, Forschung, Entwicklung, Innovation und Ausbildung von Fachkräften „hat Niederösterreich erkannt, umgesetzt und entwickelt diese auch in Zukunft weiter“, so Kocher.
Der Präsident der NÖ Wirtschaftskammer Wolfgang Ecker wie auch die Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung Niederösterreich sagten, dass „gerade die Innovationskraft der niederösterreichischen Industrieunternehmen und Betriebe zum aktuellen Erfolg des Wirtschafsstandort Niederösterreich beigetragen hat.“ Gerade Nachhaltigkeit und Klimaschutz wie auch – mit Blick auf die Zukunft – Weiterentwicklung im Bereich der Technologie und Digitalisierung werden den Wirtschaftsstandort weiter stärken. Hier setzen besonders die Wirtschaftskammer Hand in Hand mit dem Land Niederösterreich auf Unterstützung, besonders für Klein- und Mittelbetriebe mit erfolgreichen Angeboten und Aktionen wie „Digitalks on tour“ oder auch dem Haus der Digitalisierung.
Im Rahmen der Veranstaltung stellte Christian Helmenstein vom Institut für Wirtschaftsforschung auch die Ergebnisse seiner Analyse zum Wirtschaftsstandort Niederösterreich vor und resümierte: „Der Fokus auf aussichtsreiche Leuchtturminitiativen mit zahlreichen regionsspezifischen Entwicklungsprojekten des ökodigitalen Strukturwandels“ zähle zu den wirtschaftspolitischen Stärken des Bundeslandes.
In zwei Diskussionsrunden tauschten sich zudem Unternehmerinnen und Unternehmer verschiedener Branchen aus. Zum Thema „Digitale Innovationen“ diskutierten Anne Busch von der Fachhochschule Wr. Neustadt, Thomas Haak von Lywand Software GmbH und Corinna Harrauer von MBIT Solutions mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Christian Helmenstein über Digitalisierung im Gesundheitswesen, Cybersecurity und künstliche Intelligenz. Bei der zweiten Podiumsdiskussion mit Christian Buchinger von SUNPOR Kunststoff GmbH, Stefan Graf von Leyer + Graf, Gabriele Jüly von Abfallservice Jüly, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker und IV-NÖ Vizepräsidentin Barbara Ascher stand das Thema „Green Transformations“ im Fokus.
Zur Veranstaltung „Zukunft.Wirtschaft.Niederösterreich“ haben Niederösterreichs Wirtschaftsagentur ecoplus, die NÖ Industriellenvereinigung und die NÖ Wirtschaftskammer geladen.
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Bundesminister Martin Kocher und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Studienpräsentation „Zukunft.Wirtschaft.Niederösterreich“ im Haus der Digitalisierung in Tulln.
In der Podiumsdiskussion zum Thema „Digitale Innovationen“ über Digitalisierung im Gesundheitswesen, Cybersecurity und künstliche Intelligenz sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, das erklärte Ziel sei, „Niederösterreich zu einer führenden, smarten und nachhaltigen Wirtschaftsregion in Europa“ zu machen.
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