Bei einem feierlichen Festakt im Sportzentrum Niederösterreich in St. Pölten wurden heute knapp 300 junge Polizistinnen und Polizisten angelobt beziehungsweise ausgemustert. Zugleich wurde auch das Jubiläum zu zehn Jahre Behördenreform gefeiert. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundesminister für Inneres Gerhard Karner sowie Landespolizeidirektor Franz Popp und Bundespolizeidirektor Michael Takacs betonten dabei die Wichtigkeit der Polizei im Land.
„Es ist schön, dass wir diesen Festakt heute hier im Sportzentrum Niederösterreich gemeinsam begehen können. Es ist ein Ort, wo auch unser Olympiazentrum beheimatet ist und wo Tag für Tag Spitzenleistungen erbracht werden. Ein Ort, wo sich vor allem unsere Athletinnen und Athleten auf Wettbewerbe vorbereiten, wenn sie so wollen, sich auf den Ernstfall vorbereiten“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute. Dieser Ort sei daher sehr passend für diese Angelobung und Ausmusterung, weil „Sie im Rahmen ihrer Ausbildung vorbereitet werden für den Ernstfall“, sagte sie weiters.
„Durch diese Feierstunde wird dieser Tag für uns alle ein ganz besonderer Tag. Dieser Tag fällt aber in eine ganz besondere Zeit. Wir befinden uns in einer Zeit globaler Krisen“, unterstrich die Landeshauptfrau und erinnere an den Krieg in der Ukraine mit all seinen Folgen. Man stehe daher vor den größten Herausforderungen seit dem Zweiten Weltkrieg. Gerade in derartigen Zeiten sei es wichtig, dass es Menschen gebe, die vorangehen, handeln und Vorbild seien. „Bei uns in Niederösterreich gibt es eine ganz wichtige Konstante, das ist unsere Sicherheitsfamilie Niederösterreich. Wo alle Einsatz-und Blaulichtorganisationen zusammenstehen und zusammenhalten. Wo die Zusammenarbeit auf Zuruf funktioniert. Die Polizei hat dabei einen ganz besonderen Stellenwert.“ Seitens des Bundeslandes wisse man, was man an der Polizei habe. Die Polizei solle wissen, was sie am Land habe: „Nämlich weiterhin einen seriösen und vor allem fairen Partner“, unterstrich Mikl-Leitner. Damit die „Erfolgsgeschichte Polizei“ in Niederösterreich fortgeschrieben werden könne, brauche es auch Nachwuchs. Daher bedanke sie sich bei den rund 300 Polizistinnen und Polizisten, dass sie sich für den Polizeiberuf entschieden haben.
Bundesminister Gerhard Karner freue sich, dass man heute einen doppelten Feiertag begehen könne: „Wir feiern heute zehn Jahre Landespolizeidirektion Niederösterreich und 20 Jahre Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie.“ In diesen zehn Jahren habe sich die Landespolizeidirektion gut und prächtig entwickelt. „Im letzten Jahr hatten wir minus 4,3 Prozent im Bereich der Kriminalität und eine Steigerung der Aufklärungsquote auf 56,5 Prozent. Das sind die Leistungskennzahlen und dafür bedanke ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Karner. Er bedankte sich auch bei der Landeshauptfrau und der Sicherheitsfamilie Niederösterreich für die Zusammenarbeit. Es seien große Herausforderungen, die das Innenressort beschäftigen. Unter anderem seien dies die steigende Cyberkriminalität, den Extremismus sowie den Kampf gegen illegale Migration. „Ja, es sind große Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt. Daher gilt mein ganz besonderes ‚Danke‘ jenen, die heute angelobt und ausgemustert werden. Danke für diese Entscheidung.“
Zur Behördenreform sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner, dass diese in ihre Zeit als Innenministerin gefallen sei. Heute habe die Polizei eine „Struktur, die wir verschlankt haben, damit mehr Menschen vor Ort Verantwortung tragen können. Und diese Behördenreform hat sich in den letzten zehn Jahren bewährt. Es war eine Reform, die bis heute nachwirkt und sich positiv auf die Polizeiarbeit auswirkt.
Landespolizeidirektor Franz Popp unterstrich, die Behördenreform war „ein historisch wertvoller Schritt in der Sicherheitsarchitektur. Damit sind aus 31 Behörden letztlich neun Landespolizeidirektionen geschaffen worden, die in einer schlagkräftigen, effektiven und effizienten Struktur arbeiten können.“ Den jungen Kolleginnen und Kollegen wünsche er viel Freude und Erfolg. Vor allem, dass sie von den Einsätzen gut wieder heimkommen.
Bundespolizeidirektor Michael Takacs meinte, Recruiting sei eine der wichtigsten Maßnahmen der heutigen Zeit. Denn als Polizei stehe man mit sehr vielen Berufssparten aus er Privatwirtschaft in Konkurrenz. „Es ist ein Beruf, aber es muss aus meiner Sicht zu einer Berufung werden. Dann ist es kein Beruf mehr, sondern ein Hobby.“ Man habe daher erst vor Kurzem eine Recruiting-Kampagne gestartet, um die Vorzüge des Polizeiberufes zu unterstreichen. Aktuell habe die Polizei zwar genügend Personal, müsse aber auch vorplanen. „Sicherheit bedeutet auch Geborgenheit“, sagte Takacs und danke auch der Landeshauptfrau für den „politischen Rückhalt.“
Weitere Bilder
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei ihrer Festrede.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundesminister Gerhard Karner und Landespolizeidirektor Franz Popp bei der Dekretverleihung.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundesminister Gerhard Karner (rechts) beim Abschreiten der Ehrenformation.
Die Landeshauptfrau mit jungen Polizistinnen und Polizisten im Gespräch.
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