„Mit Wolfgang Denk ist ein großer niederösterreichischer Künstler, bedeutender Kurator und Kulturmanager von uns gegangen. Wolfgang Denk war eine bemerkenswerte, vielseitige und tiefgründige Künstlerpersönlichkeit. Seine Offenheit und Neugier haben ihn zu Forschungs- und Studienreisen in die Welt hinausgeführt und zu unzähligen Kooperationen mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern inspiriert. Mit diesen Eindrücken und Erfahrungen hat Wolfgang Denk Niederösterreich als Künstler, als Ausstellungsmacher und als Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems (1991–1997), des Hermann Nitsch Museums (2004–2007) und der Susanne Wenger Foundation in Krems (2010) nachhaltig geprägt. Wir werden die Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Menschen stets hochhalten“, zeigt sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner über das Ableben des bedeutenden Künstlers betroffen.
Wolfgang Denk wurde am 17. September 1947 in Seitenstetten geboren und wuchs in St. Valentin (beide Bezirk Amstetten) auf. Ab 1967 war Denk als freischaffender Künstler tätig und gründete seine eigene Galerie, die Galerie Pfarrgasse in Steyr. Bereits ab den sechziger Jahren war er an zahlreichen österreichischen und internationalen Ausstellungen beteiligt und arbeitete ab 1982 auch erfolgreich als Kurator. 1970 begannen Reisen, die geprägt waren von einer intensiven Beschäftigung mit der Kunst in Nordeuropa, Amerika, Afrika, Indien und Japan und unzähligen Begegnungen mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die eine wertvolle Quelle seiner Arbeit und das emotionale und intellektuelle Fundament seines Werkes darstellen. Wolfgang Denks Malerei wurde immer wieder den Begriffen verschiedener Stilrichtungen wie dem abstrakten Expressionismus, der Farbfeldmalerei und des Tachismus zugeordnet, weil er teilweise auf Maltechniken des Schüttbildes und des Action Painting zurückgriff. Seit den 1970er Jahren setzte er sich in seinem Werk mit Mythos, mit mythischen Quellen und den Schichten des Unterbewussten auseinander, wobei sich die Gleichzeitigkeit von ethnischen Traditionen und Avantgarde in seinen Arbeiten widerspiegelt.
Von 1991 bis 1997 war Denk als Gründungsdirektor in der Kunsthalle Krems kuratorisch tätig, wo er zahlreiche Großausstellungen konzipierte. Von 2001 bis 2004 leitete er das A9 forum transeuropa im Wiener MuseumsQuartier. Von 2004 bis 2007 war er künstlerischer Direktor des Museumszentrums Mistelbach, womit er das Land Niederösterreich im Bereich der zeitgenössischen Kunst international erfolgreich positionierte. Ein weiterer Meilenstein war die Gründung der Susanne Wenger Foundation an der Kunstmeile Krems 2010.
Ein schwerer Autounfall im Jahr 2011 und die darauffolgende langwierige Rekonvaleszenz brachten dem Künstler eine Zäsur seiner künstlerischen Tätigkeit. Eine neue Art von Malerei mit Aktion und Gestik sollte eine der Konsequenzen seiner künstlerischen Selbstfindung nach der Genesung werden. In einem zermürbenden Reflexionsprozess mit vielen Rückschlägen entwickelte er in seinem Domizil im niederösterreichischen Kamptal konsequent eine neue Bildsprache, die er zum DENK ART-Vokabularium verdichtet hat.
Eine neue Ausstellung, die sich dieser letzten Schaffensperiode des Künstlers widmet, wird am kommenden Freitag, den 14. April in der Alten Schmiede in Schönberg eröffnet. Das Leben und Lebenswerk Denks wird bei diesem Anlass entsprechend gewürdigt. Das Land Niederösterreich trauert um eine unermüdliche und vielseitige, um eine ganz große Künstlerpersönlichkeit.
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