In einer Pressekonferenz am heutigen Freitag im Tullner Minoritensaal stellten die Landesräte Jochen Danninger und Ludwig Schleritzko sowie Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk ein innovatives Mobilitätskonzept vor. Mit der Einführung von „LISA.Tulln“ entstehe in der Stadt eine Kombination aus Linienverkehr, On-Demand-Shuttle, Sharing-Angeboten, aktiver Mobilität und moderner Infrastruktur – eng verknüpft mit dem „Haus der Digitalisierung“
„Als Digitalisierungslandesrat freut es mich sehr, dass wir Ihnen heute einen weiteren Meilenstein präsentieren können am Weg zu einem Projekt, das die Digitalisierung in unserem Land und die künftige Entwicklung der Stadt Tulln maßgeblich prägen wird“, erklärte Landesrat Jochen Danninger und ergänzte: „Das ‚Haus der Digitalisierung‘ wird der zentrale Anlaufpunkt für Digitalisierung in Niederösterreich. Auf 4.200 Quadratmetern entsteht ein architektonisches Highlight am Campus Tulln. Hier wollen wir informieren, inspirieren und vernetzen. Vor allem aber wollen wir kleinere und mittlere Betriebe beim digitalen Wandel begleiten.“
Aktuell gebe es, so Danninger, bereits drei Kooperationen zwischen dem „Haus der Digitalisierung“ und Tulln: „Innovationen von morgen schon heute in Tulln“, „Tulln als Standort für Digi-Betriebe“ und „Verkehrskonzepte von morgen schon heute“. Danninger meinte zum dritten Punkt: „Hier wollen wir zum Vorreiter im Bereich öffentliche Mobilität werden. Die Überwindung der letzten Meile zwischen Bahnhof und Haus der Digitalisierung ist der wesentliche Schlüssel, um Tulln ins Zentrum der Digitalisierung in Österreich zu rücken.“
Pünktlich zur Eröffnung des realen Hauses der Digitalisierung im Jahr 2023 solle daher auch das Projekt „LISA.Tulln“ den Betrieb aufnehmen. Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko sagte dazu: „Neue Mobilitätsdienste wie flexible Shuttleservices, e-Carsharing, Mobilitätsstationen, digitale Mobilitätsapps, und vieles mehr liefern einen unverzichtbaren Beitrag dazu, die Mobilitätsziele des Landes Niederösterreich mit den Klimazielen in Einklang zu bringen. Wir sprechen hier von einer Mobilitätswende, die wir in einer guten Partnerschaft über alle Ebenen hinweg auf die Straße bringen müssen. Die Herausforderungen im Verkehr steigen.“ Genau dafür sei das Mobility Lab ins Leben gerufen worden, in dessen Rahmen man Pilotprojekte umsetze, von denen man überzeugt sei, dass sie sich auch auf andere Regionen in Niederösterreich ausrollen und anwenden lassen.
„Ein erfolgreiches Beispiel dafür gibt es bereits im südlichen Weinviertel. Heute wollen wir ein solches Pilotprojekt mit Vorbildwirkung auch in Tulln starten. Heute fällt der Startschuss für ‚LISA.Tulln‘“; erklärte Schleritzko. Dazu werden das Land NÖ und die Stadt Tulln neue Mobilitätsdienste testen, um „eine attraktive Anbindung verschiedenster Standorte in Tulln zu den Bahnhöfen Tullnerfeld und Tulln zu gewährleisten und die wichtigsten innerstädtischen Verbindungen sicherzustellen. LISA.Tulln bringt eine optimale Kombination aus Linienverkehr, On-Demand Shuttle, Sharing Angeboten, aktiver Mobilität und moderner Infrastruktur. Anders gesagt: Wir machen uns von Tulln aus auf in die mobile Zukunft Niederösterreichs“, unterstrich der Mobilitätslandesrat. Dazu investieren Stadt und Land zu gleichen Teilen insgesamt rund drei Millionen Euro. „Angesetzt ist das Projekt auf fünf Jahre, vom Dezember 2020 bis Dezember 2025. Der Pilotbetrieb der neuen Mobilitätsdienste startet im vierten Quartal 2022 und läuft danach für drei Jahre“, so Schleritzko.
In den ersten beiden Jahren des Projekts werde das neue Gesamtangebot entwickelt und ausgeschrieben, sowie die notwendige Infrastruktur für das Projekt aufgebaut. 2022 sollen Stationen an den Zielorten über Rad- und Fußwege bestmöglich erreichbar sein und den komfortablen und einfachen Einstieg in die Mobilitätsangebote bilden. Die Mobilitätsdienste werden ab dann über Apps mit hoher Nutzerfreundlichkeit angeboten. Der integrative Einsatz der flexiblen On-Demand-Shuttles in Kombination mit den digitalen Mobilitäts-Apps bilden den zentralen Innovationscharakter des Pilotprojekts. Um das Mobilitätssystem in Niederösterreich neu aufzustellen und nachhaltiger zu gestalten, müssen alte Denkmuster aufgeben werden. Man dürfe daher nicht nur in Buslinien, in Radwegen, an E-Mobilität oder an Sharing-Angebote denken, sondern vernetzt denken, unterstrich Schleritzko abschließend.
Für Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk gelte es gerade in Zeiten von Corona nicht den Kopf hängen zu lassen, sondern nach vorne zu blicken und voranzugehen. „LISA.Tulln passt perfekt dazu. Vor allem zum Haus der Digitalisierung und zur Stadt Tulln“, erklärte Eisenschenk. Dieses Mobilitätsprojekt bringe enorme Vorteile für die Menschen vor Ort. „1,5 Millionen Euro zu investieren, ist für eine Stadt wie Tulln viel Geld, bringe aber Vorteile mit sich. Wichtige Standorte in der Stadt wie die Messe Tulln, die Garten Tulln, der Hauptplatz oder auch nach seiner Fertigstellung das ‚Haus der Digitalisierung‘ werden durch die schnelle und einfache Erreichbarkeit enorm aufgewertet. Die Bahnhöfe Tullnerfeld und Tulln werden für die Bevölkerung noch besser erschlossen und innerstädtisch schaffen wir auch einen bedarfsorientierten und somit effizienten öffentlichen Verkehr.“ Zudem habe das Projekt eine weitere Dimension, denn es sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Green Smart City.
Weitere Informationen: Büro LR Schleritzko, Florian Krumböck, BA, Telefon 02742/9005-13546, E-Mail florian.krumboeck@noel.gv.at bzw. Büro LR Danninger, Mag. Andreas Csar, Telefon 02742/9005-12253, E-Mail andreas.csar@noel.gv.at.
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Landesrat Ludwig Schleritzko (von links), Bürgermeister Peter Eisenschenk und Landesrat Jochen Danninger unterzeichneten den „Letter of Commitment“ zu „LISA.Tulln“.
Bei der Pressekonferenz (v. l.): die Landesräte Schleritzko und Danninger sowie Bürgermeister Eisenschenk
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