04.06.2018 | 16:24

Dritte öffentliche Sitzung des NÖ Monitoring-Ausschusses

Eintreten für die Rechte von Menschen mit Behinderungen – Ein Leben ohne Hindernisse muss möglich sein

Vergangene Woche fand in St. Pölten die dritte öffentliche Sitzung des NÖ Monitoring-Ausschusses statt. Der Ausschuss ist eine unabhängige und weisungsfreie Einrichtung. Er überwacht die Einhaltung der Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen durch die öffentliche Verwaltung in Niederösterreich. Grundlage seiner Arbeit ist die UN-Behindertenrechtskonvention, die in Österreich 2008 in Kraft getreten ist. Das Thema der Sitzung war „Barrierefreiheit im umfassenden Sinn“. Nach zwei Fachreferaten erarbeiteten die rund 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Thementische Vorschläge für den Abbau von Barrieren. 

An der öffentlichen Sitzung nahmen Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter, Interessierte und Fachleute teil. Erstmals referierte der Behindertenanwalt des Bundes, Dr. Hansjörg Hofer, vor dem NÖ Monitoring-Ausschuss. Bildung, Beschäftigung, Barrieren und Bewusstseinsbildung waren die Bereiche, die der Anwalt für Gleichstellungsfragen für Menschen mit Behinderung konkret behandelte.  

DDr. Ursula Naue vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien erläuterte den Artikel 9 der UN-Behindertenrechtskonvention. In diesem Artikel wird festgelegt, dass die Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen ohne Hindernisse gelten müssen. Menschen mit Behinderungen müssen die gleichen Möglichkeiten im Leben haben, wie Menschen ohne Behinderungen und ihr Leben selbstbestimmt leben können.  

In vier Thementischen zu den Bereichen Wohnen, Gesundheitsversorgung, Information sowie Kultur- und Freizeitangebote erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konkrete Vorschläge für einen Abbau von Hindernissen. An jedem Tisch waren Mitglieder des Monitoring-Ausschusses für die Moderation im Einsatz. 

Konkrete Ergebnisse der Themen-Tische waren zum Beispiel die Forderung nach einem optischen Melder für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen, Schulungen von Gesundheitspersonal mit und durch Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter, verstärkte Kostenübernahme von Gebärdensprachdolmetscherinnen und Gebärdensprachdolmetschern, mehr Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten, leichter bedienbare Fahrkartenautomaten im öffentlichen Verkehr, bessere Information über Barrierefreiheit im Kultur- und Freizeitbereich, Sensibilisierung der Betreiberinnen und Betreiber von Gaststätten und Beherbergungsbetrieben für Barrierefreiheit. 

In der anschließenden Diskussion versprach die Vorsitzende des NÖ Monitoring-Ausschusses, Dr. Christine Rosenbach, dass sich der Ausschuss weiterhin für umfassende Barrierefreiheit einsetzt. Schwerpunkte sind auch weiterhin inklusive Bildung und eine Bauordnung, die Barrierefreiheit vorschreibt. Die Ergebnisse der öffentlichen Sitzung werden jedenfalls in die weitere Arbeit des NÖ Monitoring-Ausschusses einfließen. 

Nähere Informationen: www.noe.gv.at/monitoringausschuss

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