„Gemeinsam handeln für Niederösterreichs Handel“ – unter diesem Motto haben heute das Land Niederösterreich, die Wirtschaftskammer Niederösterreich sowie ecoplus die Online-Pattform www.regional-kaufen-noe.at präsentiert. Bei der Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten am Podium: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesrat Jochen Danninger, der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich Wolfgang Ecker und ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki.
„Wir alle befinden uns in einer herausfordernden Zeit, die mit sehr vielen Einschränkungen verbunden ist“, betonte die Landeshauptfrau eingangs. Die Infektionszahlen seien so hoch wie nie zuvor und noch zu wenige Menschen hätten das Angebot der Impfung angenommen, skizzierte sie die Ausgangslage. „Der einzige Ausweg aus der Pandemie ist die Schutzimpfung“, hielt Mikl-Leitner fest. Der derzeitige Lockdown sei bis 12. Dezember befristet für alle Geimpften, jedoch nicht für die Ungeimpften. Die Leidtragenden des Lockdowns seien „jene, die Tag für Tag ihren Beitrag leisten zur Bekämpfung der Pandemie, die Verantwortung getragen und sich die Schutzimpfung geholt haben, und auch unsere Betriebe und Arbeitnehmer“.
Der Lockdown sei „ein Rückschlag“ zu einem Zeitpunkt, an dem es in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt „sehr gut gelaufen“ sei, so die Landeshauptfrau: „Ende Oktober waren um zehn Prozent weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Oktober 2019, also noch vor der Krise.“ Auch das Wirtschaftswachstum, das laut Prognosen für 2021 bei 4,8 Prozent liegen sollte, werde „jetzt wieder gebremst durch den vierten Lockdown“. Die „gute Nachricht“ sei allerdings, dass sich laut Wirtschaftsforschern der Aufschwung nach dem Lockdown fortsetzen werde.
Im Blick nach vorne seien jetzt vor allem drei Dinge ganz entscheidend, so die Landeshauptfrau: „Zum ersten der Appell an alle Menschen, sich die Schutzimpfung abzuholen. Denn damit schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen und man leistet einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie.“ Zweitens wolle man alle Betriebe und Arbeitnehmer „voll und ganz unterstützen“, versicherte Mikl-Leitner. Als Beispiele nannte sie die Unterstützungsinstrumente des Bundes wie Ausfallbonus, Verlustersatz, Härtefallfonds oder den Veranstalter-Schutzschirm. Im Arbeitsmarktbereich gebe es auch jetzt wieder die Kurzarbeit, die Dienstfreistellung für Personen mit Vorerkrankungen und Schwangere oder Sonderbetreuungszeiten für Familien. „Maßnahmen, die uns durch die Krise helfen werden“, zeigte sie sich überzeugt.
Als dritten Punkt führte Mikl-Leitner die neue Initiative des Landes mit der Wirtschaftskammer und ecoplus an: „In herausfordernden Zeiten heißt es, noch stärker zusammen zu halten, und daher wollen wir gemeinsam handeln für den Handel.“ Gerade jetzt zu Beginn des Weihnachtsgeschäftes gehe es darum, die Menschen zu animieren, regionale Produkte beim regionalen Handel zu kaufen. Darum werde man unter www.regional-kaufen-noe.at rund tausend Händler mit ihren Produkten präsentieren. Damit wolle man „dem internationalen Onlinehandel Paroli bieten“ und „zeigen, dass es Alternativen gibt“. Mikl-Leitner zusammenfassend: „Mit dieser Plattform wollen wir den Handel stärken, Arbeitsplätze sichern, die Wertschöpfung in der Region halten und mittelfristig dadurch auch den Standort absichern. Jede Konsumentin und jeder Konsument kann dazu ihren oder seinen Beitrag leisten.“
Der vierte Lockdown sei „besonders bitter für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer“, sagte Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger in seiner Stellungnahme. „Unsere Betriebe haben in dieser Krise Großartiges geleistet“, zeigte er sich überzeugt, und verwies auf Sicherheits- und Präventionskonzepte sowie betriebliche Test- und Impfstraßen. Trotzdem sei ein neuerlicher Lockdown nicht zu vermeiden gewesen, und von diesem seien nun vor allem Beherbergungsbetriebe, Gastronomie, persönliche Dienstleister und der Handel betroffen. „Es geht jetzt darum, dass wir rasch und unbürokratisch helfen“, betonte Danninger. So seien seit Beginn der Krise über 160.000 Unterstützungsleistungen aus den Wirtschaftshilfen des Bundes mit einem Volumen von über 1,6 Milliarden Euro an die niederösterreichischen Betriebe genehmigt worden, das Wirtschaftsressort des Landes habe in dieser Zeit mehr als 3.300 Unternehmen mit über 127 Millionen Euro unterstützt. Der Wirtschaftslandesrat dazu: „Damit konnten rund 735 Millionen Euro an Investitionen am Standort Niederösterreich ermöglicht werden“.
Der Handel stehe gerade jetzt vor einer besonders umsatzstarken Zeit, hielt Danninger weiters fest. Die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher planten für heuer im Schnitt 340 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Bereits im Vorjahr hätten über 1.600 Unternehmen ihre Waren im Internet angeboten: „Dank ,Click and Collect‘ kann jeder Niederösterreicher seine Weihnachtsgeschenke bei regionalen Unternehmen kaufen“. Dabei sei es ihm jedoch „ein großes Anliegen, dass die globalen Online-Giganten unseren regionalen Händlern das Weihnachtsgeschäft nicht vor der Haustüre wegschnappen“, so Danninger über die neue Plattform. Abschließend betonte er: „Fahr nicht fort, kauf im Ort – dieser Spruch gilt heuer ganz besonders für das Christkind. Kaufen wir regional ein, stellen wir sicher, dass heuer das Christkind zum wichtigsten Kooperationspartner des niederösterreichischen Handels wird!“
„Wir brauchen jetzt weiterhin den ganz starken Zusammenhalt in Niederösterreich“, meinte Wirtschaftskammer-Präsident Ecker: „Wir brauchen Wirtschaftshilfen für unsere Betriebe und ein klares Bekenntnis zur Regionalität“. Der neuerliche Lockdown sei „eine Riesen-Herausforderung“ und treffe den Handel und viele andere Bereiche „in der denkbar schlechtesten Phase“, da die Wochen vor Weihnachten zur umsatzstärksten Zeit gehörten. Schon das Weihnachtsgeschäft 2020 sei von einem Lockdown geprägt gewesen, und aktuell seien rund 4.500 von 7.400 Geschäften im niederösterreichischen Einzelhandel von der Schließung betroffen. Laut Schätzungen verliere der Einzelhandel in Niederösterreich pro Tag rund 25 Millionen.
„Unsere Unternehmen lassen den Kopf nicht hängen, sie finden flexible und kreative Lösungen“ zeigte sich Ecker überzeugt und wies etwa auf die vielen „Click and Collect“-Angebote hin. Gleichzeitig richtete er einen Appell an die Konsumentinnen und Konsumenten: „Sie können unsere Unternehmen in dieser schwierigen Zeit unterstützen. Bestellen Sie im regionalen Online-Shop oder auch telefonisch.“
Seitens der Wirtschaftskammer wolle man die niederösterreichischen Unternehmen auch weiterhin tatkräftig unterstützen, informierte Ecker u. a. über Beratungsangebote für die Einrichtung von Online-Shops oder Webauftritten.
Helmut Miernicki, Geschäftsführer der ecoplus, berichtete über zusätzliche Angebote und Initiativen rund um die Plattform www.regional-kaufen-noe.at. So gebe es auf den Facebook-Seiten von ecoplus sowie von der Wirtschaftskammer etwa einen virtuellen Adventkalender, der jeden Tag ein niederösterreichisches Unternehmen vorstellt. „Ab dem 1. Dezember wird es auch ein Gewinnspiel geben“, so Miernicki. Wer ein Foto seines regionalen Einkaufs postet, kann dabei Gutscheine aus Niederösterreich gewinnen.
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Mit der Plattform www.regional-kaufen-noe.at den regionalen Online-Handel stärken: Wirtschaftskammer-Präsident Wolfgang Ecker, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki (von links nach rechts).
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