30.10.2017 | 12:48

LR Schleritzko zum NÖ Kinder- und Jugendplan

Mehr Hilfe und Qualität bei psychosozialen Problemen

Im Bild von links nach rechts: Andrea Wolf, Leiterin des Familien- und Beratungszentrums des Hilfswerks in Melk, Landesrat Ludwig Schleritzko, Diplomsozialarbeiter Stephan Dangl, Leiter des Zentrums für Krisenintervention und Klärung am NÖ Sozialpädagogischen Betreuungszentrum Hinterbrühl
Im Bild von links nach rechts: Andrea Wolf, Leiterin des Familien- und Beratungszentrums des Hilfswerks in Melk, Landesrat Ludwig Schleritzko, Diplomsozialarbeiter Stephan Dangl, Leiter des Zentrums für Krisenintervention und Klärung am NÖ Sozialpädagogischen Betreuungszentrum Hinterbrühl © NLK BurchhartDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Mit dem NÖ Kinder- und Jugendplan hat der NÖGUS ein bundesweit einzigartiges Pionierprojekt ins Leben gerufen und damit einen Meilenstein für die psychosoziale Gesundheit der Kinder, Jugendlichen und deren Familien in Niederösterreich gesetzt. Im Zuge eines Pressegesprächs in St. Pölten wurden heute aktuelle Maßnahmen vorgestellt und mit praktischen Beispielen untermauert.

„In der Kindheit legen wir den Grundstein für eine gesunde Entwicklung“, sprach Landesrat Ludwig Schleritzko. „Aktuelle Zahlen belegen jedoch, dass immer mehr Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen zu kämpfen haben“, betonte der Landesrat. Jedes fünfte Kind benötige einschlägige Hilfe, das seien rund 60.000 Jugendliche in Niederösterreich. „Für diese Menschen gibt es in Niederösterreich ein ausgezeichnetes Netz“, sagte er und erinnerte u. a. an die Initiative „tut gut“, an die Frühförderstellen, an ambulante und stationäre Betreuungen, an Fachexperten und an die vielen Kinder- und Jugendpsychiater.

„Dennoch wissen viele Familien nicht, an wen sie sich wenden sollen. Das Versorgungssystem ist gut, aber mittlerweile sehr komplex und unübersichtlich geworden“, unterstrich Schleritzko. „Genau hier greifen wir mit dem NÖ Kinder- und Jugendplan ein, bringen mehr Struktur und mehr Qualität in das System und bauen das Angebot in Niederösterreich weiter aus“, hielt er fest. „Jugendliche sollen in den jeweiligen Lebenssituationen die passenden Hilfen erhalten, rasch, unkompliziert und in höchster Qualität. Darauf basierend wurden zwei Schwerpunkte zur Optimierung der Versorgung von Kindern und Familien festgelegt. Verbindliche Qualitätsstandards und eine stärkere Vernetzung zwischen den Anbietern sollen für eine lückenlose Behandlungs- und Betreuungskette sorgen“, so der Landesrat.

„Diese beiden Schwerpunkte sollen innerhalb der nächsten drei Jahre umgesetzt werden. Derzeit gibt es in Niederösterreich rund 60 Beratungsstellen. Zukünftig werden deren Angebote in der psychosozialen Betreuung von Familien mit Hilfe von Qualitätsstandards aufgewertet. Jede Beratungsstelle übernimmt die Koordination des gesamten Behandlungsprozesses und bietet standardisierte, für die Familien kostenlose Leistungen durch qualifiziertes Personal an. Zudem werden regionale Kindernetzwerke in den fünf Regionen entstehen, damit sich die Beratungsstellen mit anderen Institutionen und Experten auf diesem Gebiet besser austauschen und in Einzelfällen bessere Lösungen für die Familien gemeinsam erarbeiten können“, sagte er. Nach dem Best-Practice-Beispiel des „Kindernetzwerkes Industrieviertel“ werde im nächsten Schritt auch im Mostviertel ein Netzwerk aufgebaut. Jede Beratungsstelle müsse mit öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb von 45 Minuten erreichbar sein. In dünn besiedelten Gebieten seien mobile Angebote angedacht, schloss Schleritzko.

Diplomsozialarbeiter Stephan Dangl, Leiter des Zentrums für Krisenintervention und Klärung am NÖ Sozialpädagogischen Betreuungszentrum Hinterbrühl, sagte. „Die Probleme reichen von Sucht, Behinderungen, Essstörungen bis hin zu traumatisierten Kindern auf Grund von Gewalterlebnissen. Auch Kinder und Jugendliche sollten sich trauen und bei Bedarf Hilfe suchen. Ein schneller Therapiebeginn ist mit einem besseren und nachhaltigeren Therapieerfolg verbunden.“

Andrea Wolf, Leiterin des Familien- und Beratungszentrums des Hilfswerks in Melk, meinte: „Viele Familien, die zu uns kommen, wissen nicht genau, wo das Problem liegt. Wir helfen ihnen dabei, Klarheit zu erlangen, erarbeiten gemeinsam mit ihnen individuelle Lösungen und sind gleichzeitig Wegweiser im System, damit Familien die für sie passenden Angebote wie Diagnostik, psychologische Beratung und Begleitung sowie Psychotherapie erhalten. Und das alles selbstverständlich vertraulich.“

Nähere Informationen beim Büro LR Schleritzko unter 0676/812-13546, Mag. (FH) Eberhard Blumenthal, e-mail eberhard.blumenthal@noel.gv.at, www.noegus.at.

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