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02.01.2018 | 12:07

LH Mikl-Leitner startet „Initiative Landarzt Niederösterreich“

Paket umfasst Sofort-Maßnahmen und Struktur-Maßnahmen

Starteten die "Initiative Landarzt Niederösterreich": LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Ludwig Schleritzko (von links nach rechts).
Starteten die "Initiative Landarzt Niederösterreich": LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Ludwig Schleritzko (von links nach rechts).© NLK FilzwieserDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Das Thema Gesundheit und dabei die Aufrechterhaltung der ärztlichen Versorgung in den Regionen sei den Menschen sehr wichtig, und dies sei auch ein klarer Auftrag für die Politik, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute, Dienstag, im Zuge einer Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten. Gemeinsam mit LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrat Ludwig Schleritzko gab sie dabei den Startschuss für die „Initiative Landarzt Niederösterreich“.

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[MIKL-LEITNER]

Meine sehr verehrten Damen und Herren, während in den anderen Bundesländern darüber diskutiert wird, wie kann man die regionale Versorgung von Landärzten garantieren, wollen wir in Niederösterreich Vorreiter sein. Mit unserem Landarztpaket Niederösterreich. Das Sofortmaßnahme Paket umfasst drei Punkte:

Zum ersten ist es die Garantie der Landärzte, dass wir hier die Garantie abgeben, dass es auch in Zukunft Landarztpraxen geben wird, dass die auch alle besetzt werden.

Zum zweiten werden wir vor allem auch für jene Allgemeinmediziner, die einspringen als Landarzt, sie unterstützen mit finanzieller Hilfe bis zu 50.000 € für die Modernisierung einer Landarztpraxis.

Zum dritten wollen wir vor allem junge Ärztinnen und Ärzte, die sich verpflichten eine Landarztpraxis zu übernehmen, auch unterstützen, tatkräftig mit einem Support, das heißt; sie können einen Rettungsdienst anfordern, der sie begleitet beim Einsatz.

Und jetzt zu den Strukturmaßnahmen. Wir werden bis zum Jahr 2020 den Vollausbau der Landsteiner Universität abgeschlossen haben, das heißt 450 Studierende am Standort der Landsteiner Universität, das heißt wir rechnen jährlich mit 75 Ärzten, die das Studium letztendlich abgeschlossen haben werden. Eine Initiative die wir jetzt verlängern, verantwortlich dafür wird die Landeskliniken Holding dies in die Hand nehmen, Studierende vorzubereiten auf das Medizinstudium, damit auch wirklich viele dieses Studium beginnen können. Und darüber hinaus wissen wir ja dass aufgrund der Studienordnung vor allem auch Lehrpraxisstellen wichtig und notwendig sind, und deswegen haben wir uns dafür entschieden, dass wir 60 Lehrarztpraxisstellen anbieten ab dem Sommer 2018.

 [PERNKOPF]

Wir haben ja da und dort das Problem, wie es schon ausgeführt worden ist, dass manche Stellen nicht besetzt werden können, daher wird die Landeskliniken Holding in Zukunft dafür sorgen im Rahmen des Pakets Initiative Landarzt Niederösterreich, dass wenn länger als ein Jahr kein Landarzt gefunden wird und mehrere Ausschreibungen schon durch die Gemeinde stattgefunden haben, es hier diese Aktion geben wird, dass dann eben von Seiten der Landeskliniken Holding Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner zur Verfügung gestellt werden. Was für uns ganz wesentlich ist, ist, dass das ein Angebot des Landes Niederösterreich ist, das sofort in Kraft tritt. Die Einstiegsprämie für Landärzte, die zwischen 5.000 und 50.000 € betragen wird, die im Rahmen der Landarztgarantie entsprechend schlagend werden.

 [SCHLERITZKO]

Ausreichend Studienplätze und eine fundierte praxisnahe Ausbildung sind die Grundlage für eine Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau. Wir setzen alles daran, dass sich unsere niederösterreichischen Landsleute auch in Zukunft darauf verlassen können, wohnortnah und kompetent medizinisch versorgt zu werden.

 [MIKL-LEITNER]

In diesem Sinne ist es uns wichtig den Beruf Landarzt attraktiver zu machen, ist es uns wichtig vor allem der Bevölkerung diese Sicherheit zu geben, dass es auch in Zukunft ausreichend Landärzte geben wird und zum dritten wollen wir natürlich dass der ländliche Raum ein ganz wesentlicher Lebensraum auch weiterhin bleibt, ein Raum wo man gerne bleibt und nicht wegzieht.


Zur aktuellen Ausgangslage stellte Mikl-Leitner fest, dass „die medizinische Versorgung in Niederösterreich auf höchstem Niveau“ liege. Sie verwies dabei u. a. auf das flächendeckende Netz der 27 Landeskliniken in allen Regionen Niederösterreichs sowie die flächendeckende Versorgung im niedergelassenen Bereich. So gebe es derzeit 770 Kassenverträge im niedergelassenen Bereich, davon seien fünf Stellen derzeit nicht besetzt. Dies sei zwar weniger als ein Prozent, aber dennoch sei dieses eine Prozent „ein klares Signal, hier Maßnahmen zu setzen und vorausschauend zu handeln“, betonte Mikl-Leitner. Als Beispiele nannte sie drei Gemeinden, in denen seit 2016 die Landarztpraxen nicht besetzt sind: in Gresten-Land wurde die Stelle bereits 24 mal ausgeschrieben, in Aspangberg-St. Peter ebenfalls 24 mal und in Groß-Siegharts 20 mal.

Da diese Situation „nicht zufriedenstellend“ sei, haben man nun ein „ganz konkretes Maßnahmenpaket geschnürt“, so die Landeshauptfrau. Dieses umfasse „ein Sofort-Maßnahmenpaket“ und ein „Struktur-Maßnahmenpaket“, informierte sie: „Wir wollen damit Vorreiter sein und damit auch zeigen, dass wir die Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen.“

Das Sofort-Maßnahmenpaket umfasse vor allem drei Punkte, so Mikl-Leitner weiters. Zum ersten gebe es dabei eine „Landarzt-Garantie“. D. h., für nicht besetzte Landarztpraxen werden seitens der Landeskliniken-Holding Ärztinnen und Ärzte bereitgestellt. Zum zweiten wird es für jene Allgemein-Mediziner, die als Landarzt einspringen, Einstiegsprämien von bis zu 50.000 Euro für die Modernisierung der Praxen geben. Und zum dritten können Landärzte in Zukunft bei schwierigen Einsätzen Unterstützung etwa durch Rettungsorganisationen anfordern.

Im Zuge der Struktur-Maßnahmen will man den Vollausbau der Landsteiner-Universität bis zum Jahr 2020 abgeschlossen haben. Weiters fordert man seitens des Landes Niederösterreich von der Bundesregierung, die Studienplätze für Medizin aufzustocken. Darüber hinaus werde man auch die Initiative des Landes, junge Menschen auf die Eingangstests des Medizin-Studiums vorzubereiten, weiter ausbauen, und ab Sommer 2018 werden mindestens 60 Lehrpraxis-Stellen für eine praxisnahe Ausbildung zur Verfügung stehen.

Von einer „ganz klaren Garantie“ sprach auch LH-Stellvertreter im Zusammenhang mit der „Initiative Landarzt Niederösterreich“. Pernkopf betonte: „Das Angebot des Landes Niederösterreich tritt sofort in Kraft.“ Es gehe aber auch darum, „dass wir morgen genug Ärztinnen und Ärzte haben“, und deswegen werde man auch die Aktion „Niederösterreich studiert Medizin“ nicht nur fortführen, sondern auch ausweiten. Schon jetzt würden 60 Prozent aller Medizinstudenten aus Niederösterreich diese Vorbereitungskurse annehmen. Weiters bezeichnete auch Pernkopf die Anhebung der Studienplätze für Medizin als „dringend notwendig“.

Landesrat Schleritzko wies darauf hin, dass im Jahr 2013 28 Studierende an der Landsteiner-Universität ihr Studium begonnen haben, derzeit sind es 270 Studierende und 75 Neuaufnahmen pro Jahr. Ab 2020 soll es an der Landsteiner-Universität 400 Plätze und 75 Absolventen geben. Seitens des Landes stelle man mittelfristig 15,5 Millionen Euro für diese Ausbildung zur Verfügung. Auch Schleritzko verwies auf die Bedeutung der Lehrpraxisstellen, seitens des Landes haben man sich freiwillig zur Mitfinanzierung dieser Lehrpraxisstellen entschlossen.

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Bei der Pressekonferenz:  LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Ludwig Schleritzko (von links nach rechts).
Bei der Pressekonferenz: LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Ludwig Schleritzko (von links nach rechts).© NLK FilzwieserDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Bei der Pressekonferenz: LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Ludwig Schleritzko (von links nach rechts).

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