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02.10.2017 | 12:32

LH Mikl-Leitner: Neues Forschungszentrum für Gender-Medizin in Gars am Kamp

„Ein Vorzeige- und Vorreiter-Projekt in der NÖ Forschungslandschaft“

VAMED eröffnet neuen Forschungsstandort in Niederösterreich. Im Bild von links nach rechts: Alexandra Kautzky-Willer, Leiterin der Gender Medicine Unit der Medizinischen Universität Wien, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und VAMED-Vorstandsvorsitzender Ernst Wastler.
VAMED eröffnet neuen Forschungsstandort in Niederösterreich. Im Bild von links nach rechts: Alexandra Kautzky-Willer, Leiterin der Gender Medicine Unit der Medizinischen Universität Wien, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und VAMED-Vorstandsvorsitzender Ernst Wastler.© NLK PfeifferDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Der internationale Gesundheits-Dienstleister VAMED hat sich dazu entschieden, in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien ein Forschungszentrum für Gender-Medizin in Gars am Kamp im Waldviertel anzusiedeln. Das gaben Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, VAMED-Vorstandsvorsitzender Ernst Wastler und Alexandra Kautzky-Willer, Leiterin der Gender Medicine Unit der Medizinischen Universität Wien, am heutigen Montag in Wien im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt.

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[MIKL-LEITNER]

Und wir in Niederösterreich legen nicht nur ein klares Bekenntnis ab, dass uns Forschung und Wissenschaft wichtig sind, sondern wir handeln auch dementsprechend, weil wir wissen, dass Wissenschaft und Forschung eine Zukunftsherausforderung und unsere Zukunftsaufgabe sind. Und daher kommt es auch nicht von ungefähr, dass im Land Niederösterreich in den letzten 20 Jahren sehr viel im Bereich Forschung und Wissenschaft passiert ist. Das zeichnet sich auch ab in unseren Budgetzahlen, in unseren Budgetmitteln, wo wir in den letzten 20 Jahren die Ausgaben für Forschung verzwanzigfacht haben, und jetzt in etwa pro Jahr 100 Millionen Euro an Forschungsgeldern investieren.

 [WASTLER]

Das Institut wird genau heißen "Institut für Forschung, Prävention, Diagnostik, Therapie und Bildung in der Gendermedizin", kurz werden wir es dann das Gender Institut, das Institut für Gendermedizin mit Sitz in Gars am Kamp nennen. Und ich bin mir sehr sicher, dass dieses Institut künftig einen ganz wesentlichen Beitrag zu Forschung liefern wird.

[KAUTZKY-WILLER]

 Gendermedizin ist ja doch noch eine recht junge Wissenschaft; und wie Sie schon wissen und auch schon gehört haben beschäftigt sie sich eben mit den Unterschieden zwischen Männern und Frauen. Es ist also nicht Frauenmedizin, es geht genauso um die Männer, und da bietet die VAMED mit ihren Ressorts hervorragende Möglichkeiten beide Geschlechter auch in adäquater Zahl auch in die Studien hinein zu bringen. Aber trotzdem: ein Schwerpunkt ist schon immer noch die Frauengesundheit, weil der Mann in der Vergangenheit der Prototyp in der Medizin war. Unsere Leitlinien, was wir als Evidenz bezeichnen, beruht teilweise auf älteren Studien, wo primär Männer eingeschlossen waren und insofern ist natürlich weiter ein Schwerpunkt auch die Frauengesundheit und eben mit La Pura gibt es hier die hervorragende Zusammenarbeit.

[MIKL-LEITNER]

 Mit diesem Projekt, mit diesem Forschungsprojekt zum Thema Gendermedizin wollen wir ein Vorreiterprojekt im medizinischen Bereich etablieren, wollen wir vor allem aber ein Vorzeigeprojekt in der Forschungslandschaft Niederösterreich etablieren. Und wenn ich von Gendermedizin rede, dann denke ich hier nicht an ein Orchideenthema wie das "Binnen-I", sondern hier geht es wirklich darum, welche Vorteile können wir erreichen durch die Gendermedizin, durch die Genderforschung für Männer und für Frauen. Und auf das kommt es an. Das heißt, es geht nicht um Diskussionen wie "Binnen-I", sondern es geht wirklich um eine ganz klare Forschung mit der Zielsetzung, was bringt Gendermedizin für Vorteile für Frauen und Männer mit sich.


„Das innovative Zentrum für Gender-Medizin in Gars am Kamp ist ein Vorreiter-Projekt in der medizinischen Forschung und Versorgung“, so Mikl-Leitner. „Dieses Zentrum wird auch ein Vorzeige-Projekt in der Forschungslandschaft in Niederösterreich sein“, kündigte sie an und betonte: „In Gars am Kamp wird die evidenzbasierte Forschung für Frauen und Männer im Mittelpunkt stehen“. Das Waldviertel werde dadurch auch aufgewertet.

Im Hinblick auf die Forschungslandschaft in Niederösterreich meinte sie, im Land Niederösterreich sei in den letzten 20 Jahren sehr viel im Bereich Forschung und Wissenschaft passiert. „Aktuell investieren wir pro Jahr etwa 100 Millionen Euro in die Forschung“, so die Landeshauptfrau. Es sei gelungen, eine Wissenschaftsachse von St. Pölten, Krems, Klosterneuburg und Tulln bis Wiener Neustadt zu etablieren, „wo sich viele Betriebe ansiedeln“. „Wir können heute feststellen, dass mit dem Forschungsbereich etwa 11.500 Arbeitsplätze verbunden sind“, hielt sie fest. Es habe sich in den letzten Jahren auch sehr viel bei den Fachhochschulen und Universitäten getan, mittlerweile würden rund 21.000 Menschen in Niederösterreich studieren, informierte Mikl-Leitner.

Wastler sagte: „Mit diesem Schritt setzen wir einen Meilenstein in der Innovation. Die VAMED sei mit ihren Gesundheits- und Rehabilitationseinrichtungen Innovationsführer in der individualisierten Medizin, so der VAMED-Vorstand. Mit einem weit verzweigten Netzwerk von mehr als 600 betreuten Gesundheitseinrichtungen biete VAMED ein einzigartiges Umfeld für spitzenmedizinische Forschung zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten“, sagte er. Diese Gesundheitseinrichtungen würden alleine in Niederösterreich rund 150 Millionen Euro zur Wertschöpfung beitragen und etwa 1.000 Arbeitsplätze sichern, so Wastler.

Das neue Institut wird noch im Herbst dieses Jahres seine Arbeit aufnehmen. Medizinische Leiterin wird die führende heimische Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer von der Medizinischen Universität Wien, Österreichs Wissenschaftlerin des Jahres. Kautzky-Willer sagte: Jeder Patient habe individuelle Bedürfnisse und benötige daher ein maßgeschneidertes Therapiekonzept. „Wir erhoffen uns noch genauere Erkenntnisse über die unterschiedlichen Wirkungsmechanismen bei Frauen und Männern“, so die Professorin.

Männer und Frauen haben unterschiedliche Bedürfnisse – das betrifft die Interpretation von Krankheitssymptomen ebenso wie die Wirkung von Medikamenten oder therapeutischen Maßnahmen. Das Institut in Gars am Kamp wird in Zukunft zusätzliche Möglichkeiten in der angewandten, gendermedizinischen Forschung eröffnen.

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