07.10.2016 | 10:58

Europäischer Klimaschutz-Award: 4 Preisträger aus Niederösterreich

LR Pernkopf: Niederösterreich ist europaweiter Vorreiter im Klimaschutz

Bereits zum siebenten Mal hat das Klimabündnis Europa die besten Klimaschutzprojekte von Gemeinden und kommunalen Netzwerken aus ganz Europa ausgezeichnet. Insgesamt wurden im Schloss Grafenegg in Niederösterreich in vier Kategorien 15 Projekte aus sieben Ländern vor den Vorhang geholt. „Im Klimaschutz braucht es Vorreiter und Vorbilder. Wenige Tage, nachdem das Europäische Parlament den Weltklimavertrag ratifiziert hat, zeigen die Climate-Star-Preisträger schon, wie die Umsetzung gelingen kann", so Niederösterreichs Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf. „Niederösterreich ist seit einem Jahr in der Lage 100 Prozent seines Energieverbrauchs aus Erneuerbarer Energie zu decken. Damit stehen wir glaubwürdig für die Energiewende und gegen den Ausbau der Atomkraft wie etwa in Dukovany. Die Gemeinden und Regionen Europas sind dabei auf unserer Seite!"

In der Kategorie bis 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner gingen zwei Climate Stars nach Niederösterreich: Krumbach machte mit Theaterstücken, Ausstellungen, Pfarrcafes und Kasperlvorführungen ein Jahr lang im Rahmen des Projektes „lokal für global" Klimagerechtigkeit greifbar. Ober-Grafendorf richtete in einer Siedlungsstraße eine Ökostraße ein. Diese verbessert das Mikroklima, spart Regenwasser, entlastet die Kläranlage, hilft bei Hochwässern und spart der Gemeinde Geld.

In der Kategorie „Kommunale Netzwerke" ging ein Climate Star an den Bezirk Korneuburg: 19 Gemeinden haben sich beim ISTmobil zusammengeschlossen. Die Erfolgsgeschichte des vom Land Niederösterreich als Pilotprojekt geführten Mikro-ÖV-Systems in Zahlen: 20.000 Fahrgäste, 800 Sammelpunkte und hohe Zufriedenheitswerte. Ein weiterer Klimaschutz-Award ging an den Zukunftsraum Thayaland: Kapitel und Energie für das fünf Elektroautos umfassende Angebot „e-mobil Thayaland" kommen aus der Region. Investiert wurde in Solarstromanlagen mit einer Leistung von 250 Kilowatt Peak (kWp). Drei weitere PV-Anlagen sowie drei E-Autos werden bald folgen.

Der Geschäftsführer des Klimabündnis Europa, Thomas Brose, und die Regionalstellenleiterin des Klimabündnis Niederösterreich bedankten sich für die langjährige Partnerschaft sowie die kontinuierliche Unterstützung und zeichneten Umwelt-Landesrat Pernkopf zu seiner Überraschung als ersten Klimabündnis-Botschafter in Österreich aus.

Zur Climate Star-Gala ins Schloss Grafenegg hat das Klimabündnis Europa gemeinsam mit dem Land Niederösterreich geladen. Die Climate Star-Gala war heuer erstmals in die jährliche Internationale Jahreskonferenz des Klimabündnis eingebettet. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter aus den mittlerweile über 1.700 Klimabündnis-Gemeinden in 26 Ländern Europas. „Klimaschutz erfordert viel mehr als nur die Reduktion der CO2-Emissionen. Es braucht Veränderung im Lebensstil und es braucht vor allem eine immer stärkere Zusammenarbeit und Vernetzung. Die ausgezeichneten Projekte machen deutlich, dass genau diese Veränderungsprozesse sehr stark von der lokalen Ebene ausgehen", so Markus Hafner-Auinger, Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich.

107 Climate Stars wurden bei den sechs bisherigen Auflagen bereits vergeben. Darunter namhafte Städte wie Barcelona, Leipzig oder Venedig. Heuer kamen 15 weitere dazu. Eingereicht werden konnten laufende oder abgeschlossene Klimaschutzprojekte. Bewertet wurden diese nach den Kriterien Nachhaltigkeit, Multiplikatoreffekt, Medienwirksamkeit, Innovation und Einbindung der Bevölkerung.

Die Climate Stars 2016 im Überblick: in der Kategorie „bis 10.000 Einwohner/innen": Alsómocsolád (Ungarn) - Dorf der Zukunft, Krumbach (Österreich) - lokal für global, Krumpendorf (Österreich) - live smart, Ober-Grafendorf (Österreich) - Ökostraße, Sarntal (Italien) - Holzkraft Sarntal; in der Kategorie „10.000 - 100.000 Einwohner/innen": Esch-Sur-Alzette (Luxemburg) - Gemüsegarten, Filderstadt (Deutschland) - Ö-E-N-Mentoren/innen, Götzis (Österreich) - energie.bewusst.götzis, Karpos (Mazedonien) - Sanierungsoffensive, Pesaro (Italien)- Wärmedienstleistung; in der Kategorie „über 100.000 Einwohner/innen": Basel (Schweiz) - 2000-Watt-Touren; in der Kategorie „Kommunale Netzwerke": Gossau-St. Gallen-Gaiserwald (Schweiz) - energienetz GSG, Bezirk Korneuburg (Österreich) - ISTmobil, Nordrhein-Westfalen (Deutschland) - Altbauneu, Thayaland (Österreich) - e-mobil Thayaland.

Das Klimabündnis Europa wurde 1990 in Frankfurt am Main zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Gemeinden aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, Delegierten von sechs indigenen Organisationen in Amazonien sowie Vertreterinnen und Vertretern 15 weiterer Organisationen (Unis, NGOs, etc.) gegründet. Parallel zum Aufbau des European Secretariat des Klimabündnis in Frankfurt am Main entstanden in mehreren Ländern auf regionaler bzw. nationaler Ebene Koordinationsstellen. Mittlerweile ist das Klimabündnis in 26 Ländern Europas aktiv und umfasst mehr als 1.700 Gemeinden.

Nähre Informationen: Büro LR Pernkopf, DI Jürgen Maier, Telefon 02742/9005-12704, e-mail lr.pernkopf@noel.gv.at, Klimabündnis Österreich, Hannes Höller, Telefon 0664/85 39 409, e-mail presse@klimabuendnis.at.

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