07.03.2016 | 11:50

Landesrätin Schwarz zum Internationalen Frauentag am 8. März

Neue Initiative „Frauen stärken" startet im Herbst 2016

Präsentierten die neue Initiative \"Frauen stärken\": Elisabeth Cinatl, Sprecherin der Frauenberatungsstellen NÖ, Frauen-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz und Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes. (v.l.n.r.
Präsentierten die neue Initiative \"Frauen stärken\": Elisabeth Cinatl, Sprecherin der Frauenberatungsstellen NÖ, Frauen-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz und Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes. (v.l.n.r.© NLK Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Morgen, 8. März, findet der Internationale Frauentag statt. Aus diesem Anlass zog Frauen-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz heute, Montag, im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten gemeinsam mit Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, und Elisabeth Cinatl, Sprecherin der Frauenberatungsstellen NÖ, Resümee darüber, wie es um die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern steht, und präsentierte die neue Frauen-Initiative „Frauen stärken".

„Der Internationale Frauentag hat eine sehr lange Tradition. Das erste Mal wurde er 1911 begangen. Damals stand die Forderung nach dem Frauen-Wahlrecht im Mittelpunkt", so Landesrätin Schwarz. 1918 hätten die Frauen das Wahlrecht bekommen, 1919 seien die ersten Frauen ins Parlament gekommen. Heute sei dieses Recht eine Selbstverständlichkeit, die Chancengleichheit in allen gesellschaftlichen Bereichen zwischen Männern und Frauen sei jedoch noch nicht erreicht worden.

„Die Einkommensschere, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Frauen in politischen Entscheidungspositionen wollen wir thematisieren", so Schwarz. „Am 10. März begehen wir den sogenannten ‚Equal Pay Day‘", betonte die Landesrätin, dass zwischen dem Entgelt von Männern und Frauen ein Unterschied von 47 Arbeitstagen bestehe. Frauen würden somit 47 Arbeitstage „gratis, aber nicht umsonst arbeiten". Niederösterreich habe im Bundesländervergleich das zweithöchste mittlere Bruttojahreseinkommen bei Frauen mit 21.379 Euro (nach Wien mit 22.050 Euro), dennoch würden Frauen im Bereich „Ganzjährig Vollzeitbeschäftigte" 82 Prozent von dem, was Männer verdienen, bekommen. Damit gebe es einen Unterschied von 18 Prozent. Seitens des Landes habe man daher die Initiative „Frauen in die Technik" gestartet, um Frauen auch in Berufe zu bringen, die ein höheres Einkommen garantieren.

Das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf" müsse man zum Familienthema machen, denn „die Verantwortung liegt bei beiden Elternteilen", so die Landesrätin. Man habe daher eine Charta zur neuen Vereinbarkeit Eltern und Wirtschaft gestartet, 100 Unternehmen in Niederösterreich seien bereits beigetreten. Niederösterreich lege außerdem einen großen Schwerpunkt auf die Kinderbetreuung, im Jahr 2016 werde es 63 neue Kindergartengruppen geben, das sei mehr als eine Betreuungsgruppe pro Woche, so Schwarz.

Die neue Initiative „Frauen stärken" startet im Herbst 2016. Dabei gehe es um die Fragen „Wie schaffen wir es, Frauen in Führungspositionen zu bringen? Wie schaffen wir es, Frauen in die Politik, speziell in die Gemeindepolitik zu bringen?", so Schwarz. Zehn Prozent der Bürgermeister in Niederösterreich seien Frauen, damit sei Niederösterreich österreichweit führend, „aber noch nicht dort, wo wir hin wollen", so die Landesrätin. „Frauen brauchen eine große Stärkung", weil sie oft an sich selbst zweifeln würden, ob sie das auch schaffen. „Frauen müssen andere Frauen stärken", so Schwarz. Die Initiative „Frauen stärken" besteht aus der Veranstaltungsreihe „Frauen-Stärken" (vier Veranstaltungen in allen Vierteln Niederösterreichs) und dem Regionalen Mentoring-Programm „Frauen-Stärken", bei dem Mentoringpaare ein Jahr lang begleitet werden. Die Kosten der Initiative belaufen sich auf rund 50.000 Euro.

Präsident Mödlhammer sprach von „einer ganz tollen Initiative". „Niederösterreich ist wieder einmal Vorbild", so Mödlhammer. Niederösterreich habe nicht nur zehn Prozent Frauen bei den Bürgermeistern, sondern auch bei den Vizebürgermeisterinnen eine gewaltige Entwicklung und rund 30 Prozent der Gemeinderäte seien Frauen. Das sei wichtig, „weil Demokratie ohne Frauenbeteiligung nicht funktionieren kann", so Mödlhammer. Er sehe das Mentoring „als ganz große Chance", denn „Frauen können Frauen überzeugen". Es gebe „sehr erfolgreiche Bürgermeisterinnen".

Frauen hätten vielfach an sich selbst höhere Ansprüche, mehr als 80 Prozent der Bürgermeisterinnen hätten zu dem Amt überzeugt werden müssen. „Frauen haben ein sehr gutes Gespür, sie können gut zuhören und die Sorgen der Menschen sehr gut verstehen", betonte Mödlhammer, dass Frauen deshalb oft in sozialen Bereichen engagiert seien. Das werde immer wichtiger, denn „die Menschen brauchen Vertrauenspersonen, die ihnen zuhören, die ihre Sorgen ernst nehmen". Mödlhammer betonte außerdem, dass man auch die Funktion des Bürgermeisters zu hinterfragen habe. „Wir müssen uns auch mit dem Inhalt des Amtes beschäftigen", stellte er die Frage, ob es notwendig sei, dass Sitzungen immer am Abend stattfinden oder das Wochenende der Allgemeinheit zur Verfügung stehen müsse.

„Frauen müssen wissen, spüren und wahrnehmen, was sie wollen", so die Sprecherin der Frauenberatungsstellen NÖ Cinatl darüber, wie man in den Beratungen daran arbeite, um Frauen zu stärken. Nur, wenn Frauen wüssten, was sie wollen, können sie auch anders auftreten. Es gehe darum, dass Frauen „benennen", was sie wollen. Das Wahlrecht für Frauen gebe es seit noch nicht einmal 100 Jahren und es sei noch nicht so lange her, dass Frauen arbeiten dürften. „Das zeigt, wie lang es braucht, etwas zu verändern", so Cinatl. Es gebe viele verinnerlichte Bilder, wodurch Frauen für Kinder und den Haushalt zuständig seien. „Frauen fühlen sich mehr verpflichtet schnell zu handeln", so Cinatl. Die Bedürfnisse anderer gehen vor - die des Kindes und des Mannes. Der Mann sei aber ebenso für Kinder als auch den Haushalt verantwortlich. „Man kann miteinander die Dinge verhandeln", so Cinatl. Mithilfe von Role Models würden Frauen sehen, dass das geht. Es brauche „die Einladung sowohl von Frauen als auch Männern", damit Frauen ihr Potential ausleben könnten.

Nähere Informationen: Büro LR Schwarz, Mag. (FH) Dieter Kraus, Telefon 02742/9005-12655, e-mail dieter.kraus@noel.gv.at.

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