01.03.2016 | 10:05

„Im Kalten Krieg der Spionage" von Stefan Karner

Buch als Grundlage für „Universum History" am 4. März

Am Freitag, 4. März, wird ab 22.45 Uhr auf ORF 2 im Rahmen der Reihe „Universum History" die Dokumentation „Margarethe Ottilinger - Die Frau, die zu viel wusste" ausgestrahlt. Grundlage dieser Spieldoku ist das von Stefan Karner herausgegebene Buch „Im Kalten Krieg der Spionage. Margarethe Ottillinger in sowjetischer Haft 1948 - 1955", das den spektakulärsten Entführungsfall Österreichs im Kalten Krieg aufrollt:

Am 5. November 1948 war die erst 28-jährige Diplomkauffrau Dr. Margarethe Ottillinger, Sektionsleiterin im Ministerium Peter Kraulands, der für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung zuständig war, auf dem Weg von Linz nach Wien. An der alliierten Zonengrenze auf der Ennsbrücke in Steyr wurde sie von der sowjetischen Gegenspionage verhaftet und in ein sowjetisches Arbeitslager verschleppt. Wegen Spionage zu 25 Jahren Haft verurteilt, verschwand sie für viele Jahre in sowjetischen Lagern und Gefängnissen, wurde schwer krank und nach Abschluss des Österreichischen Staatsvertrages 1955 vorzeitig entlassen, ehe sie 1994 rehabilitiert wurde.

Für das Buch hat Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner, Vorstand des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Universität Graz, Gründer und Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung und Co-Vorsitzender der Österreichisch-Russischen Historikerkommission, jahrzehntelang unter Verschluss gehaltene KGB-Verhörprotokolle aufgearbeitet, nachdem er 1991 erstmals die Erlaubnis erhielt, die riesigen Aktenbestände der ehemaligen österreichischen Kriegsgefangenen und Internierten in Moskau einzusehen und dabei auch auf die Akte Margarethe Ottillingers stieß.

Anhand der Nummer ihres Personalaktes war es Karner möglich, in einem russischen Geheimarchiv die wichtigsten Informationen zu ihrer Inhaftierung und den Aufenthalten in den Lagern und Gefängnissen zusammenzutragen, sodass mit dem reich bebilderten und den Original-Verhörprotokollen versehenen Buch die Hintergründe dieses spektakulären Falles von Kidnapping inmitten des Kalten Krieges der Spionage zwischen Ost und West erhellt werden.

Erschienen ist „Im Kalten Krieg der Spionage. Margarethe Ottilinger in sowjetischer Haft 1948 - 1955" im Studienverlag (ISBN: 978-3-7065-5521-0; Preis: 19,90 Euro). Die Dokumentation „Margarethe Ottilinger - Die Frau, die zu viel wusste" ist nach dem Sendetermin am Freitag, 4. März, ab 22.45 Uhr auf ORF 2 sieben Tage lang auf der Video-Plattform ORT-TVThek (http://tvthek.orf.at/) als Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream angeboten.

Nähere Informationen beim Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung unter 0316/82 25 00, e-mail bik-graz@bik.ac.at und http://www.bik.ac.at/.

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