08.09.2015 | 10:01

Neueröffnung der W. H. Auden-Gedenkstätte in Kirchstetten

LH Pröll: „Reiche kulturelle Vergangenheit und Gegenwart dokumentieren und würdigen"

Die Dokumentationsstelle für Literatur in Niederösterreich gestaltet die Gedenkstätte für W.H. Auden neu. „Niederösterreich inspirierte schon immer Künstler aller Genres in ihrem kreativen Schaffen. Uns ist es ein besonderes Anliegen, diese reiche kulturelle Vergangenheit und Gegenwart zu dokumentieren und zu würdigen", so Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll über die Bedeutung der neuen Gedenkstätte. Die Neueröffnung der Gedenkstätte findet am kommenden Samstag, 12. September, um 16 Uhr beim Auden-Haus in Kirchstetten statt.

W. H. Auden (1907-1973) gilt als einer der wichtigsten Lyriker und Essayisten der anglo-amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Mit seinem Langgedicht The Age of Anxiety (1948) schrieb er sich in den Olymp der englischsprachigen Dichtung, sein Gedicht Funeral Blues errang durch die posthume Verwendung in dem Hollywood-Film Vier Hochzeiten und ein Todesfall auch bei einem Massenpublikum Kultstatus. Dass ebendieser Auden gegen Ende seines Lebens zum überzeugten Teilzeit-Kirchstettener wurde, verdankt sich seinem nomadischen Temperament ebenso wie einer Reihe an Zufällen. In der bei Neulengbach gelegenen „Dichtergemeinde" stieß Auden nicht nur auf die Spuren des umstrittenen Dichters Josef Weinheber, dem er ein langes Gedicht widmete, sondern hinterließ auch selber ein „österreichisches" Erbe, dessen Pflege in der Neugestaltung der Dauerausstellung in seinem Kirchstettener Wohnsitz nunmehr einen zeitgemäßen Ausdruck findet.

Nach Erhalt des Feltrinelli-Literaturpreises im Oktober 1957 erwarb Auden ein Haus in der niederösterreichischen Gemeinde Kirchstetten, das er bis zu seinem Tod im September 1973 behielt und in dem er seine Sommer verbrachte. Auden wurde auf eigenen Wunsch auf dem Friedhof in Kirchstetten begraben. Sein in Kirchstetten verbliebener Nachlass wurde 1988 vom Land Niederösterreich erworben, im Obergeschoß seines Hauses wurde eine Gedenkstätte eingerichtet, die seit 1995 Besucherinnen und Besuchern offen steht.

Die Beschäftigung mit Leben und Werk des Dichters vor Ort blickt auf eine mehr als 40-jährige Geschichte zurück. Mehrere Ausstellungen, Publikationen und künstlerische Projekte nahmen sich Audens vielschichtiger Persönlichkeit und seines literarischen Vermächtnisses an, zuletzt das von Ricarda Denzer kuratierte  Ausstellungsprojekt About the House, das in der Buchpublikation Silence Turned into Objects (2014) dokumentiert wurde. Die Dokumentationsstelle für Literatur in Niederösterreich, an der sich auch ein Teilnachlass des Schriftstellers befindet, hat eine grundlegende Überarbeitung der Dauerausstellung in Audens ehemaliger Sommerresidenz durchgeführt.

Nähere Informationen: Dr. Helmut Neundlinger (helmut.neundlinger@noel.gv.at) bzw. Mag. Gabriele Ecker (gabriele.ecker@noel.gv.at).

 

 

 

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