30.11.2017 | 12:26

Bilanz und Ausblick der Bergrettung Niederösterreich

Renner: Extremsportarten werden zunehmend zu Trendsportarten

Im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten gaben heute, Donnerstag, Landeshauptfrau-Stellvertreterin Karin Renner und Matthias Cernusca, Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich, einen Rückblick und eine Vorschau über die Aktivitäten der Bergrettung.

Die Bergrettung sei ein wichtiger Partner für eine funktionierende Rettungskette im Bundesland Niederösterreich, so Renner. Als ‚Sicherheitsnetz‘ im alpinen Raum sorge sie im Ernstfall mit ihren 1.350 ausgebildeten Bergretterinnen und Bergrettern für professionelle Hilfe, erklärte die Landeshauptfrau-Stellvertreterin: „Rettungseinsätze im alpinen Gelände sind keine einfache Sache, sondern ein Job für hoch spezialisierte Einsatzkräfte.“

Klassische sportliche Aktivitäten, wie Wandern und Skifahren boomten, aber auch neue Trendsportarten lockten immer mehr Menschen ins Freie und auf die Berge, meinte sie. Die alpine Mobilität habe an Dynamik gewonnen. Sportarten, die anfangs nur von ein paar wenigen Extremsportlern als Randsportart ausgeübt wurden, seien innerhalb kurzer Zeit zu breitenwirksamen, beliebten Sportarten geworden, hob Renner hervor. Canyoning, Sportklettern, Paragliden, Down-Hill Mountainbiken stünden zunehmend im Sommer am Programm der Freizeitsportler. Skitourengehen, Variantenfahren, Schneeschuhwandern und Eisklettern im Winter, so die Landeshauptfrau-Stellvertreterin.

Cernusa von der Bergrettung Niederösterreich und Wien merkte dazu an: „Mit der Zunahme der Sportlerinnen und der Sportler häufen sich bei diesen Sportarten auch die Unfälle.“ Zwar habe die Bergrettung dieser Entwicklung Rechnung getragen und ihre Rettungstechniken immer den neuen Anforderungen angepasst, dennoch handle es sich in diesem Bereich um Rettungseinsätze unter erhöhtem Risiko, die vielfach unter sehr widrigen und technisch anspruchsvollen Bedingungen durchgeführt werden müssten. „Im vergangenen Winter war die Bergrettung beispielsweise sehr stark mit Eiskletterunfällen konfrontiert. Viele Eiskletterer waren aktiv, leider kam es in den Ötschergräben auch zu drei sehr schweren Unfällen“, berichtete Cernusca.

Im Hinblick auf die Einsatzbilanz müsse heuer mit steigenden Zahlen gerechnet werden, informierte er. Nachdem die NÖ Bergrettung im Jahr 2016 zu 601 Einsätzen gerufen worden sei, habe man heuer Ende Oktober bereits 606 Alarmierungen verzeichnet, so der Landesleiter der NÖ Bergrettung. Zudem kündigte Cernusca an, alle Mitglieder der Bergrettung auch weiterhin immer bestmöglich auf die neuen Herausforderungen im Gelände vorzubereiten. Außerdem würden auch vermehrt ortsstellen- und gebietsübergreifende Übungen abgehalten werden, weil immer mehr die überregionale Zusammenarbeit der Einsatzkräfte bei Einsätzen an Bedeutung gewinne, so Cernusca.

Finanziert wird die Arbeit der Bergrettung durch ein Drei-Säulen-Modell. Neben der Einsatzverrechnung und dem Erhalt von Förderbeiträgen sowie Spenden ist die Unterstützung durch Bund und Land wesentlich. Die Förderung des Landes Niederösterreich in der Höhe von 473.000 Euro deckt allein über ein Drittel der jährlichen Kosten ab.

Nähere Informationen: Büro LH-Stellvertreterin Renner, Pressereferent Mag. Dr. Anton Heinzl, Telefon 02742/9005-12576, E-Mail anton.heinzl@noel.gv.at.

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