03.01.2023 | 11:49

Ausstellungsjahr 2023 im Museum Niederösterreich

Aufsässiges Land, Kommunikation in der Natur und Kulturgeschichte des Urlaubs

Mit Streiks, Protesten und dem Eigensinn auf dem Land, der Kulturgeschichte des Sommerurlaubs und der Kommunikation bei Tieren, Pflanzen und Pilzen beschäftigt sich das Ausstellungsjahr 2023 im Museum Niederösterreich in St. Pölten: Gestartet wird am 18. Februar mit der Sonderausstellung „Aufsässiges Land. Streik, Protest und Eigensinn“ im Haus der Geschichte, wo sich dann ab 23. September eine Sonderschau dazugesellt, die derzeit unter dem Arbeitstitel „Zimmer frei! Urlaub in Österreich seit 1945“ steht. Das Haus für Natur wiederum widmet sich ab 18. März unter dem Motto „Heraus mit der Sprache! Wie Tiere & Pflanzen kommunizieren“ dem Singen, Tanzen, Klopfen und Leuchten bei Tieren, Pflanzen und Pilzen.

Erste Veranstaltung des Jahres ist am 24. Jänner ein Gastspiel der Original Wiener Zeitenwandler, bei dem sich der Journalist Martin Haidinger und der Historiker Karl Vocelka ab 18.30 Uhr in einer von der Geigerin Esther-Rebecca Neumann begleiteten Doppelconférence mit dem „Aufsässigen Land“ beschäftigen.

Zum Konzept dieser Sonderausstellung erklärt Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte: „Mit dieser Ausstellung wirken wir einer Geschichtsschreibung entgegen, die den ländlichen Raum meistens als politisch passiv betrachtet“. Der Bogen spannt sich dabei vom „Bauernbefreier“ Hans Kudlich 1848, den demonstrierenden Tabakarbeiterinnen in Stein, den großen Streiks im Traisen- und im Schwarzatal rund um 1900 sowie rebellischen Dienstbotinnen über ein Widerstandsnetzwerk von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während der NS-Zeit bis zu den Traktordemonstrationen in den 1970er-Jahren und der Besetzung der Hainburger Au.

„In unserer Sonderausstellung ‚Zimmer frei!‘ beleuchten wir dann die Entwicklung des Sommerurlaubs auf dem Land in den letzten Jahrzehnten - sowohl aus der Perspektive des Gastes als auch des Gastgebers bzw. der Gastgeberin“, berichtet Christian Rapp weiter und verweist darauf, dass sich die meisten Menschen damals erstmals zumindest einen längeren Urlaub leisten konnten, den sie oft bei privaten Zimmervermietern und in kleinen Pensionen verbrachten.

In Bezug auf die Sonderausstellung im Haus für Natur erklärt dessen wissenschaftlicher Leiter, Ronald Lintner: „Tiere kommunizieren, um einen Partner zu finden, ihr Revier zu markieren, Artgenossen vor Feinden zu warnen oder auf Nahrungsquellen hinzuweisen. Die Welt der Kommunikation in der Natur ist faszinierend, vielfältig, geheimnisvoll und trickreich. In dieser Ausstellung erzählen wir nicht nur, wie sich Hund und Katz‘ besser verstehen können, sondern geben auch Einblick in die neuesten Forschungen etwa im Bereich der Bioakustik.“

Nähere Informationen beim Museum Niederösterreich unter 02742/908090-0, e-mail info@museumnoe.at und www.museumnoe.at.

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