Die Landesstraße L 71 (Untere Landstraße) im Stadtzentrum von Zwettl wurde von der Querung mit der Gartenstraße bis zum Ende des Dreifaltigkeitsplatzes neugestaltet. Im Vorjahr wurde der erste Bauabschnitt von der Gartenstraße bis zur Zufahrt zum Hauptplatz ausgebaut. Nun sind die Bauarbeiten für den zweiten Abschnitt von der Zufahrt zum Hauptplatz über die Kreuzung mit der Landesstraße L8254 (Postkreuzung) bis zum Ende des Dreifaltigkeitsplatzes abgeschlossen.
Landesrat Ludwig Schleritzko meinte heute bei der offiziellen Verkehrsfreigabe: „Rund 20 Prozent des niederösterreichischen Straßennetzes verlaufen in Stadtgebieten und Ortschaften. Die Gestaltung des Straßenraumes ist Basis für das Wohlfühlen vor der eigenen Haustür und trägt so zu mehr Lebensqualität bei. Mit der Begegnungszone hier in der Unteren Landstraße in Zwettl wurde ein Projekt umgesetzt, wo alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen sollen“.
Grundlage für den Ausbau waren die veränderten Verkehrsströme nach dem Bau der Umfahrung Zwettl und der schlechte Straßenzustand. Deshalb wurde durch die Stadtgemeinde Zwettl in Zusammenarbeit mit dem NÖ Straßendienst (Straßenbauabteilung Waidhofen/Thaya, Straßenmeisterei Zwettl) ein neues Verkehrskonzept erstellt. Dieses beinhaltete wieder eine Einbahnführung der Landesstraße L 71 von der Gartenstraße bis zur Kreuzung mit der Landesstraße L 8254 (Postkreuzung). Im weiteren Verlauf erfolgt die Verkehrsführung mit Gegenverkehr. Geschäftslokale und Parkflächen entlang der Landesstraße L 71 erfordern zahlreiche Aus- und Einparkvorgänge, Geh-und Radwege sorgen für zahlreiche Querungsvorgänge von Fußgängern und Radfahrern. Durch diese Konstellation ergibt sich automatisch eine entsprechend niedrige Fahrgeschwindigkeit.
Das Grundprinzip von Begegnungszonen ist das rücksichtsvolle Miteinander aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf einer gemeinsamen Verkehrsfläche. Begegnungszonen stehen für Räume mit einem besonderen Anspruch an die Aufenthaltsqualität, in denen die schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer hohe Priorität genießen. Beim „Shared Space“ (gemeinsam genutzten Raum) soll der gesamte Straßenraum eine einheitliche, fußgängerfreundliche Gestaltung nach dem Prinzip der selbsterklärenden Straße aufweisen. Dadurch erkennen die Kfz-Lenkerinnen und Lenker intuitiv, dass sie einen Bereich mit höherer Fußgängerpräsenz befahren und verringern ihre Fahrgeschwindigkeit.
Von der Einmündung Hauptplatz bis zum Ende des Dreifaltigkeitsplatzes wurde hier in Zwettl dieses Vorhaben mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 Stundenkilometern umgesetzt. Das Niveau der Landesstraße L 71 wurde auf das angrenzende Gehsteigniveau angehoben und die Fahrbahn mit einer Breite von 3,6 Metern im Einbahnbereich bzw. von 6 Metern im Gegenverkehrsbereich ausgeführt. Die verlangsamte Fahrgeschwindigkeit sowie die vorhandenen Verkehrszahlen ermöglichten es, dass die Lichtsignalanlage an der Postkreuzung (Kreuzung L 71 / L 8254) nach erfolgreicher Testphase auch in Zukunft nicht mehr erforderlich ist.
Sämtliche Nebenanlagen wie Gehsteige, Parkflächen, Bushaltestellen usw. wurden neu ausgebaut bzw. neugestaltet. Die Bauarbeiten für den rund 290 Meter langen Ausbau wurden von der Straßenmeisterei Zwettl mit Bau- und Lieferfirmen der Region ausgeführt. Die Gesamtbaukosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 580.000 Euro, wobei rund 400.000 Euro von der Stadtgemeinde Zwettl und rund 180.000 Euro vom Land Niederösterreich getragen werden.
Nähere Informationen beim Amt der NÖ Landesregierung, NÖ Straßendienst, Gerhard Fichtinger, Telefon 02742/9005-60141, E-Mail gerhard.fichtinger@noel.gv.at
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Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit Ing. Mag. Johannes Seiter Tel.: 02742/9005-12174
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