01.02.2012 | 13:16

20 Jahre interkulturelle Mitarbeiter in NÖ Kindergärten

LH Pröll: Bringen viel Harmonie zu den Menschen und ins Land

Rund 20 Jahre nach der erfolgreichen Etablierung der interkulturellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den NÖ Kindergärten wurde heute, Mittwoch, 1. Februar, dieses Jubiläum im Sitzungssaal des NÖ Landtages in St. Pölten mit einem umfangreichen Programm gefeiert. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung erfolgte durch die „Wiener Tschuschenkapelle".

„Zwei Dinge sollen wir unseren Kindern mitgeben, Wurzeln und Flügel", betonte der Landeshauptmann und setzte fort: „Wurzeln als Symbol für die Verbindung zur Heimat und Flügel als Symbol für Weltoffenheit." Wichtig sei dabei, Kinder in unsere Heimat und in unsere Lebensart einzuführen und auch mit anderen Kulturen vertraut zu machen. „Wenn wir auf diesem Weg gut vorankommen, dann können wir einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die Welt ein Quäntchen besser wird", zeigte sich der Landeshauptmann überzeugt. Gerade die interkulturellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden viel Harmonie zu den Menschen und ins Land hineinbringen, so Pröll im Gespräch mit den Moderatoren Eser Ari-Akbaba und Tom Bläumauer.

Zum Zusammenhalt im Land meinte der Landeshauptmann: „Der Familiensinn, der gerade in den letzten Jahren Niederösterreich sehr stark geprägt hat, soll in Zukunft noch tragfähiger und noch deutlicher spürbar werden." Dieser Zusammenhalt werde bereits in den Kinderjahren grundgelegt. „Daher ist es notwendig, sich schon im Kindergarten verstehen zu lernen und mit Toleranz aufeinander zuzugehen", so Pröll. Der Zusammenhalt in der Gesellschaft werde auch im heurigen Jahr der Generationen in den Vordergrund gestellt, sagte der Landeshauptmann abschließend.

Landesrätin Mag. Barbara Schwarz sagte: „Wo es um ein Miteinander in Bildung und Betreuung geht, ist die gegenseitige Wertschätzung sehr wichtig. Wenn sich Kinder und ihre Eltern hier zuhause fühlen sollen, dann müssen wir ihnen zeigen, dass für uns ihre Kultur und ihre Sprache wertvoll sind."

Staatssekretär Sebastian Kurz meinte: „Man soll in Kindergärten und Schulen die Chancen und Potenziale nutzen, die diese Vielfalt mit sich bringt." Dieses Modell in Niederösterreich mit den interkulturellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei in Europa zu Recht ausgezeichnet worden: „Dadurch wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, Heimat hier in Österreich zu finden, ohne ihre Wurzeln zu vergessen:" 

Prof. Dr. Hans-Jürgen Krumm vom Institut für Germanistik an der Universität Wien meinte: „Die Immigrationsgeschichte der interkulturellen Mitarbeiter als biografisches Merkmal reicht nicht, sondern es bedarf auch der Ausbildung dieser Pädagoginnen und Pädagogen. In dieses Projekt sind die Gemeinden, die Kindergärten und die Schulen miteingebunden."

Die rund 80 interkulturellen Mitarbeiterinnen und 5 Mitarbeiter in den Kindergärten helfen den Kindern in der Eingewöhnungsphase, fördern die Mehrsprachigkeit in der Kindergartengruppe und sehen sich als Brückenbauer zwischen Kindern, Eltern und Pädagogen. Die berufsbegleitende Ausbildung zum interkulturellen Mitarbeiter dauert zwei Jahre und endet mit einer Abschlussarbeit.   

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