05.12.2011 | 13:56

LH-Stv. Leitner: Produktrückruf der Tirolmilch GmbH

In bestimmten Bergkäseprodukten des Herstellers Tirolmilch GmbH, Wörgl, wurde im Rahmen der internen Qualitätssicherung festgestellt, dass eine Verunreinigung mit Listerien vorliegen kann. Die Keime können sich nur auf der Käserinde befinden, nicht jedoch im Inneren des Käses.

Betroffen sind: Andreas Hofer Jubiläumskäse 250g mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 09.02.2012; Tiroler Bergkäse 400g mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 09.02.2012; Spar Natur Pur Bio Bergkäse 200g mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 02.02.2012; Clever Bergkäse 250g mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 09.02.2012; Zillertaler Bergkäse (in Scheiben) 150g mit Mindesthaltbarkeitsdatum 08.02.2012.

Die genauen Bezeichnungen sind auch auf http://www.tirolmilch.at/ ersichtlich. Die Produkte sind nicht zum Verzehr geeignet und können von den Konsumentinnen und Konsumenten in den jeweiligen Verkaufsstellen zurückgegeben werden. „Da nicht auszuschließen ist, dass Konsumentinnen und Konsumenten das in Frage kommende Produkt noch im Haushalt haben, ist eine entsprechende Nachschau auf jeden Fall sinnvoll", so Niederösterreichs Konsumentenschutzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Sepp Leitner.

Listerien sind hinsichtlich ihres Lebensraums anspruchslose und widerstandsfähige Bakterien. Für die menschliche Gesundheit ist fast ausschließlich die Spezies Listeria monocytogenes von Bedeutung. Listerien kommen in der Umwelt weit verbreitet vor, sowohl in Abwässern, der Erde, in Kompost und auf Pflanzen. Auch Lebensmittel tierischer Herkunft wie Rohmilch, Weichkäse, Räucherfisch oder rohes Fleisch und Geflügel können z. B. beim Melken und Schlachten, aber auch in der Weiterverarbeitung, verunreinigt werden. Auf Grund ihrer für Bakterien ungewöhnlichen Fähigkeit zu Wachstum bei niedrigen Temperaturen können sich Listerien auch im Kühlschrank vermehren.

Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion meist ohne Krankheitszeichen bzw. als Durchfall. Im Allgemeinen schützt das menschliche Immunsystem ausreichend gegen schwere Krankheitsverläufe, und viele Infektionen gehen praktisch unbemerkt und ohne besondere Folgen vonstatten. Schwere Erkrankungen kommen meist nur bei immungeschwächten Menschen vor (Krebserkrankungen, bei hochdosierter Cortisontherapie usw.). Bei ihnen äußert sich eine Erkrankung in heftigen Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen. In der Folge kann es zu Hirn- bzw. Hirnhautentzündung oder einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die bei rund einem Viertel der Patienten tödlich enden. Die Erreger können aber auch an anderen Körperstellen entzündliche Prozesse verursachen (z. B. Wirbelkörperentzündungen), diese Folgen werden aber selten beobachtet. Bei Schwangeren verläuft die Erkrankung meist unauffällig, allerdings besteht die Gefahr einer Infektion des ungeborenen Kindes mit dem Risiko, dass es zu einer Früh- oder Totgeburt kommt. Infizierte Säuglinge erkranken häufig an einer Hirnhautentzündung.

 

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