28.09.2011 | 16:18

Neuer Gartenschädling in Österreich

Sobotka: „Natur im Garten" bietet Betroffenen Hilfestellung

Mit der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) konnte das NÖ Gartentelefon der Aktion „Natur im Garten" einen neuen Eindringling in Österreich nachweisen. Die ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum stammende Fliege befällt diverses Obst und macht dieses in weiterer Folge unbrauchbar. „Natur im Garten" bietet Hilfestellungen bei der Bestimmung und Beratung an und erarbeitet mögliche ökologische Bekämpfungsmaßnahmen.

„Die Expertinnen und Experten des NÖ Gartentelefon der Aktion ‚Natur im Garten\' haben den ersten Nachweis für das Vorkommen der Kirschessigfliege, Drosophila suzukii, in Österreich erbracht. ‚Natur im Garten\' initiiert und unterstützt nun Forschungsprojekte zu diesem aktuellen Thema, um Betroffenen mit Informationen und Hilfestellungen zur Seite zu stehen" so Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka dazu.

Das NÖ Gartentelefon ist mit dem Schädling über eine besorgte und engagierte Gartenbesitzerin aus Osttirol in Kontakt gekommen. Die Frau schickte befallene Himbeeren an das NÖ Gartentelefon. Nach der Untersuchung der mit Maden befallenen Himbeerfrüchte unter dem Mikroskop durch den Biologen Mag. Peter Kunert konnte der Schuldige, die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii), identifiziert werden. Der Experte des NÖ Gartentelefons von der Firma Gartenleben konnte damit den ersten Nachweis dieses Eindringlings für Österreich liefern. Diese Beobachtung wurde seitens der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Telefon 05 0555-0) durch Dr. Christa Lethmayer bestätigt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Essigfliegen ist die Drosophila suzukii ein besorgniserregender Schädling, der unter günstigen Bedingungen bis zu 15 Generationen pro Jahr durchlaufen kann und aktiv gesunde Früchte befällt. Dabei ist er nicht unbedingt wählerisch, bevorzugte „Beute" sind verschiedenste Beeren, Wildfrüchte und dünnhäutiges Obst wie u. a. Erdbeeren, Brombeeren, Kirschen oder Pfirsiche. Auch vor Weintrauben und selbst vor bereits beschädigten Äpfeln macht D. suzukii nicht Halt. Befallenes Obst wird in der Folge durch die Fraßtätigkeit und eventuelle weitere Infektionen unbrauchbar. Kirschessigfliegen sind auf den ersten Blick nicht unbedingt von heimischen Vertretern zu unterscheiden. Erwachsene Tiere mit ihrer gelb-braunen Körperzeichnung und den auffällig roten Augen erreichen eine Größe von 2-3 Millimetern. Zur einwandfreien Bestimmung eignen sich vor allem Männchen, da sie jeweils einen dunklen Punkt auf beiden Flügeln aufweisen, der mit freiem Auge schwer, aber doch, zu erkennen ist. Weibchen sind etwas schwieriger zu identifizieren. Ein untrügliches Merkmal, der ausgestülpte Ei-Legeapparat, ist nur mit einer Vergrößerung sichtbar. Das NÖ Gartentelefon unter der Nummer 02742/74 333 bietet eine Fachberatung für betroffene GartenbesitzerInnen an.

Nähere Informationen: Christoph Reiter-Havlicek, „Natur im Garten", Telefon 0676/848 790 718, e-mail christoph.reiter@naturimgarten.at bzw. http://www.gartenleben.at/.

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