23.09.2011 | 00:58

Bundesweite Berufsschule für Eisenbahnberufe wird in St. Pölten etabliert

Vertragsunterzeichnung mit LH Pröll, Ministerin Bures und Vorstandsvorsitzenden Kern

Die ÖBB-Lehrwerkstätte in St. Pölten feierte am heutigen Freitag, 23. September, ihr 100-jähriges Jubiläum. Im Zuge des Festaktes wurde durch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Bundesministerin Doris Bures und ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Mag. Christian Kern ein Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die Etablierung einer bundesweiten Berufsschule zur Ausbildung in eisenbahnspezifischen Lehrberufen ab dem Schuljahr 2013/2014 vorsieht. Das Land Niederösterreich schafft dafür die gesetzlichen Rahmenbedingungen und beteiligt sich mit rund 70.000 Euro pro Jahr an den Lehrerkosten.

Es sei von besonderer Bedeutung, „das Image der Lehre wieder entsprechend aufzuwerten", betonte Landeshauptmann Pröll im Zuge des heutigen Festaktes. Das Land Niederösterreich habe daher die Förderungen für Lehrlinge erhöht und schaffe auch Anreize für Lehrlinge, die Spitzenleistungen erbringen. Wesentlich sei es auch, an der Schnittstelle zwischen Schule und Wirtschaft anzusetzen und möglichst früh die Neigungen und Talente der Kinder und Jugendlichen zu orten, so Pröll. Der heute unterzeichnete Kooperationsvertrag schaffe mit der neuen Berufsschule „eine weitere Plattform, um zu signalisieren, dass das Handwerk goldenen Boden hat." Niederösterreich verzeichne eine große wirtschaftliche Dynamik, verwies der Landeshauptmann auf ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent und den Rekordstand von 590.000 Beschäftigten.

„Wir wollen unseren Kindern und Jugendlichen eine gute und fundierte Ausbildung mitgeben, und das Beispiel der Lehrlingsausbildung in St. Pölten zeigt: Hier ist höchste Qualität gegeben", sagte Bundesministerin Doris Bures. Die Lehrlingsausbildung in St. Pölten habe nicht nur „große Tradition", sondern sei auch mit großen Zukunftschancen verbunden, so Bures.

ÖBB-Vorstandsvorsitzender Mag. Christian Kern betonte, die ÖBB bilde „mehr technische Lehrlinge aus als jedes andere Unternehmen in Österreich". Die Jugendlichen erhielten hier ein „Rüstzeug für ihr gesamtes Leben", meinte Kern.

Der St. Pöltner Bürgermeister Mag. Matthias Stadler meinte, die Lehrwerkstätte der ÖBB sei für St. Pölten „zutiefst prägend".

Seit 2010 gibt es sieben neue eisenbahnspezifische Lehrberufe: Transporttechnik, Fahrzeugtechnik, Betriebstechnik, Fahrzeuginstandhaltungstechnik, Telekommunikationstechnik, Sicherungstechnik und Elektrotechnik. Die neue Berufsschule in St. Pölten ist die erste Ausbildungsstätte, in der der theoretische Teil der Ausbildung von Eisenbahnexperten gelehrt wird, die eisenbahnspezifisches Know-how direkt an die Jugendlichen weitergeben. Jugendliche aus ganz Österreich haben so die Möglichkeit, ihre Ausbildungsmodule zu absolvieren. Die Berufsschulausbildung startet erstmals im Lehrjahr 2013/2014. Neben ÖBB-Lehrlingen steht die Berufsschule auch allen Lehrlingen von Privatbahnen, Nahverkehrsunternehmen und sonstigen Eisenbahnmobilitätsanbietern zur Verfügung.

Die Lehrlingsausbildung der ÖBB in St. Pölten nahm im Jahr 1911 ihren Beginn. Heute bilden die ÖBB in Niederösterreich 185 Lehrlinge aus, am Standort der Lehrwerkstätte St. Pölten 154 Lehrlinge. Bisher haben 2.657 Lehrlinge in St. Pölten ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen.

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