01.09.2011 | 00:30

Land NÖ setzt Maßnahmen gegen Facharbeitermangel

LH Pröll zum „Arbeitnehmergespräch" im NÖ Landhaus

Eine Reihe von Maßnahmen gegen den Facharbeitermangel präsentierte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll gemeinsam mit den Landesregierungsmitgliedern Dr. Petra Bohuslav, Mag. Barbara Schwarz und Mag. Karl Wilfing im Anschluss an das heutige „Arbeitnehmergespräch" im NÖ Landhaus in St. Pölten.

Einerseits verzeichne man eine sehr dynamische wirtschaftliche Entwicklung, andererseits stelle man aber auch einen Mangel an Facharbeitern fest, skizzierte der Landeshauptmann die Ausgangssituation. So gebe es derzeit in Niederösterreich einen „Rekordstand von 585.000 bis 590.000 unselbstständig Beschäftigten", die Prognose von 3,3 Prozent Wirtschaftswachstum im Jahr 2011 liege „weit über dem Österreich-Durchschnitt" und die Arbeitslosigkeit sei zum 16. Mal hintereinander gesunken, so Pröll.

Es stelle sich jedoch die Aufgabe, den Unternehmen die entsprechenden Facharbeitskräfte anzubieten, meinte der Landshauptmann, und darum wolle man besonders „an der Schnittstelle von Schule und Wirtschaft ansetzen". Beginnen wolle man bereits im Kindergarten, um möglichst früh „Neigungen der Kinder zu orten", informierte Pröll. Weiters sei geplant, die Schulprofile in den Regionen stärker an den Bedürfnissen der Wirtschaft zu orientieren, etwa durch die Setzung von Schwerpunkten im Bereich der Mathematik und der Naturwissenschaften. Auch die Berufsorientierung solle mehr in den Vordergrund rücken, verwies der Landeshauptmann auf erfolgreiche Projekte wie etwa den „Talente-Check" der Landesakademie. Der Dialog zwischen Schule und Wirtschaft solle intensiver werden, betonte Pröll weiters: „Die Unternehmen sollen die Schulen besuchen und umgekehrt auch die Schulen die Unternehmen."

Ergänzend zu diesen mittel- und langfristigen Maßnahmen solle kurzfristig auch auf den Facharbeitermangel im Waldviertel reagiert werden, so der Landeshauptmann: „Die Waldviertler Unternehmen suchen insgesamt rund 500 Facharbeiter. Wir wollen die vorhandenen Stiftungen nutzen und Umschulungen sowie Weiterbildungen so ausrichten, dass wir punktgenau für diesen Bedarf im Waldviertel anbieten können."

Mag. Karl Fakler, der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich, appellierte, „frühzeitig in den Schulen zu beginnen, die jungen Leute darüber zu informieren, welche Berufe es gibt." Es gelte auch, den „gesellschaftlichen Stellenwert der Lehre zu verbessern", so Fakler.

Für die Arbeitgeberseite nahm u. a. Abteilungsleiter Ing. Kurt Huber von der Firma Umdasch in Amstetten am „Arbeitnehmergespräch" teil: „Wir haben heuer glücklicherweise 30 Lehrlinge aufnehmen können, aber es wird von Jahr zu Jahr schwieriger." Es sei von besonderer Bedeutung, „dass sich die jungen Leute die Unternehmen anschauen, denn dann wird ihnen auch klar, welche Möglichkeiten sich mit einer Lehre bieten." Geschäftsführer Rudolf Gottwald von der Firma Gottwald in Hürm berichtete davon, dass immer weniger hoch qualifizierte Facharbeiter zur Verfügung stünden. Das Image des Berufes sei gesunken, so Gottwald: „Auch in den Schulen sollte die Ausbildung mehr gefördert werden."

 

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