01.07.2011 | 13:11

Zwischenbilanz zur NÖ Mindestsicherung

Schwarz: „Der Weg in die Beschäftigung"

Genau 10 Monate nach dem Start wurde heute, Freitag, 1. Juli, in St. Pölten über die Mindestsicherung in Niederösterreich informiert, gleichzeitig wurden die aktuellen Zahlen für den Arbeitsmarkt präsentiert. Die Mindestsicherung wurde am 1. September 2010 in Niederösterreich in Kraft gesetzt und beträgt monatlich 752,94 Euro netto für Einzelpersonen bzw. 1.129,42 Euro für Paare und wird jährlich zwölf Mal ausbezahlt. Für jedes Kind kommen in Niederösterreich weitere 173,18 Euro hinzu.

„Erste Zahlen belegen, dass in Niederösterreich die Empfänger von Mindestsicherungsgeld gute Chancen haben, wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden", betonte Landesrätin Mag. Barbara Schwarz und setzte fort: „Bisher gab es in Niederösterreich rund 10.000 Anträge für die Bedarfsorientierte Mindestsicherung. Davon wurden rund 6.000 positiv erledigt, bei 3.000 Anträgen wurden die Anspruchskriterien nicht erfüllt, etwa 1.000 Anträge sind noch in Bearbeitung."

Was die Anspruchsdauer betreffe, so sei bei mehr als die Hälfte der Bezieher nur eine zeitlich begrenzte Unterstützung nötig, meinte die Landesrätin weiter. Das zeige, dass die Mindestsicherung in Niederösterreich eine echte Überbrückungshilfe sei. „Mit den daran angeknüpften Maßnahmen zur Integration in den Arbeitsmarkt schaffen viele Menschen den Wiedereinstieg in die Berufswelt und damit in eine selbst bestimmte Zukunft", so Schwarz. 

Damit Langzeitarbeitslose und Mindestsicherungsempfänger eine Chance bekommen, arbeite das Land mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) zusammen und habe spezielle Programme entwickelt, sagte die Landesrätin. Als gutes Beispiel führte Schwarz das Projekt „Chance" an, das jene Mindestsicherungsbezieher unterstütze, die zum Teil von Bildungsdefiziten sowie von sozialer Ausgrenzung und Isolation betroffen seien. Viele Betroffene hätten eine sehr eingeschränkte Mobilität, so Schwarz. Das sehr geringe Qualifizierungsniveau erhöhe zudem auch das Risiko, psychisch zu erkranken. Viele Langzeitarbeitslose seien daher zu einer vollen Erwerbstätigkeit nicht fähig, nur ein Arbeiten über mehrere Stunden sei möglich, womit auch ein erhöhtes Armutsrisiko verbunden sei. In Niederösterreich sei der Schutz vor Armut wichtig und die Integration in den Arbeitsmarkt werde mit einem Bildungszugang und der Einbettung in ein soziales Umfeld kombiniert, so die Landesrätin.

Schwarz erinnerte auch an das Maßnahmenprojekt „Fairnetzt", wo heuer 430 Menschen aufgenommen wurden und ganz individuell auf den Arbeitsalltag vorbereitet werden. Das erfolge durch Arbeitstraining, Potenzialentwicklung, Abklärung von beruflichen Positionierungsmöglichkeiten, sinnvollen Weiterbildungsmaßnahmen, Schuldnerberatungsangebot, Abklärung der Belastungsgrenzen, Lösungen für Mobilitätsprobleme, Beratung bei Kinderbetreuungsangeboten und der Pflege von kranken Angehörigen. Die Maßnahmen für Arbeitslose werden in Kooperation mit der Fachhochschule St. Pölten im Zuge einer Machbarkeitsstudie evaluiert, kündigte die Landesrätin an.

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen für Juni 2011 führte die Landesrätin aus, dass ein signifikanter Rückgang um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen sei. Bei den Langzeitarbeitslosen gebe es einen Rückgang von 24,4 Prozent, bei den Jugendlichen zwischen 15- bis 19-jährigen um 9,2 Prozent. Gleichzeitig sei die Anzahl der offenen Stellen um 5,6 Prozent gestiegen.

Nähere Informationen: Büro lR Schwarz, Marion Gabler-Söllner, Telefon 02742/9005-12655, e-mail marion.gabler-soellner@noel.gv.at.

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