03.03.2011 | 11:14

Anerkennungspreise des Gewaltschutzzentrums NÖ vergeben

Mikl-Leitner: Gewalt gegen Frauen ist immer noch allgegenwärtig

„Wenn wir anlässlich des 100. Internationalen Frauentages zurzeit häufig über Frauenrechte reden, so müssen wir leider auch heute - im 21. Jahrhundert - noch über den umfassenden Schutz von Frauen sprechen, die von Gewalt betroffen sind. Es gilt daher gerade auch jetzt, die Gesellschaft zu sensibilisieren. Wenn Frauen von Gewalt betroffen sind, dürfen wir nicht wegsehen", stellte Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner gestern, 2. Februar, anlässlich der erstmaligen Verleihung der Anerkennungspreise des Gewaltschutzzentrums NÖ in St. Pölten klar.

Ausgezeichnet wurden in diesem Rahmen Frauen, die sich in besonderer Weise für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder engagieren. Die Preise gingen erstens an die Familienrichterin Mag. Astrid Toifl-Goster, die am Bezirksgericht Baden tätig ist und der der sensible Umgang mit von Gewalt betroffenen Menschen vor Gericht ein großes Anliegen ist. Zweitens erhielt Mag. Silvia Fahrenberger einen Preis. Fahrenberger ist Rechtsanwältin in St. Pölten und Familienrechtsexpertin und konnte durchsetzen, dass Opfer vor Gericht von einer Vertrauensperson begleitet werden dürfen. Der dritte Anerkennungspreis ging an die NÖ Landesbedienstete Monika Feichtner-Heilig, die als Sozialarbeiterin an der Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya tätig ist und sich für betroffene Frauen und Kinder ganz besonders einsetzt.

Angesichts der Tatsache, dass jede vierte bis fünfte Frau von Gewalt betroffen ist und unter dieser Gewalt auch die Kinder der Betroffenen leiden, da Gewalt zum größten Teil in der Familie bzw. im engsten Lebensumfeld passiert, ist es für Mikl-Leitner ein Gebot der Stunde, auf das bestehende Netzwerk an Initiativen und Institutionen für von Gewalt betroffene Frauen hinzuweisen: Erste Anlaufstelle für Frauen, die anonym bleiben wollen, ist das NÖ Frauentelefon, das unter 0800-810 810 erreichbar ist. Weiters arbeiten in Niederösterreich sechs Frauenhäuser - in Amstetten, St. Pölten, Mistelbach, Neunkirchen, Mödling und Wiener Neustadt - und zehn Frauenberatungsstellen mit sieben Außenstellen - Amstetten mit Außenstelle Scheibbs, Gänserndorf, Hollabrunn mit den Außenstellen Mistelbach und Stockerau, Neunkirchen mit der Außenstelle Gloggnitz, Zwettl mit den Außenstellen Gmünd, Horn und Waidhofen an der Thaya, Wiener Neustadt, Baden, Mödling, Krems und St. Pölten - für Frauen, die sich in schwierigen Lebenskrisen befinden.

„Eine ganz besondere Institution im Engagement für Frauenrechte, Opferrechte und Gewaltprävention sind die Gewaltschutzzentren. Umso mehr freut es mich, dass gerade das Gewaltschutzzentrum NÖ Frauen vor den Vorhang bittet, die sich bereits seit Jahren in diesem Bereich stark machen", gratulierte Mikl-Leitner der Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums NÖ, Marlies Leitner, zu der Initiative, einen Anerkennungspreis ins Leben zu rufen. „Denn gerade diese Frauen und ihre Leistungen werden nach außen hin oft kaum wahrgenommen", so Mikl-Leitner.

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