07.10.2010 | 00:09

Bildungspolitik als Thema der „Aktuellen Stunde"

Heuras/Schneeberger: Es geht um die Qualität des NÖ Schulsystems

Im Vorfeld der Aktuellen Stunde im Rahmen der Sitzung des NÖ Landtages informierten VP-Klubobmann Mag. Klaus Schneeberger und Landesrat Mag. Johann Heuras heute, 7. Oktober, in St. Pölten über die Themen Bildung und Schulreform.

„Wir fordern klare Kompetenzen und die Aufrechterhaltung der Verwurzelung der Kinder in den Gemeinden und Regionen", betonte dabei Schneeberger und wies darauf hin, dass die zuletzt erlassene Stellenplanrichtlinie den Interessen der Kinder, LehrerInnen, Eltern und auch der Regionen und Länder entgegenstehe. Insbesondere kritisierte er, dass darin der Erhalt von Kleinschulen nicht als Ziel angesehen werde und dass in der Richtlinie von einer „Anpassung der Klassenschülerzahlen in den Regionen an den urbanen Bereich" die Rede sei.

Entsprechend dieser Vorgabe seien in einigen Bezirken des Waldviertels bis zu 84 Prozent der Volksschulstandorte gefährdet, in diversen Bezirken des Weinviertels und des Mostviertels belaufe sich dieser Wert auf rund 60 Prozent und in Teilen des Industrieviertels immerhin noch auf rund 55 Prozent. Als Folge derartiger Maßnahmen nannte der Klubobmann lange Schulwege mit bis zu rund 60 Kilometern pro Tag oder auch den Verlust des Zugangs zum Vereins- und Gesellschaftsleben in den Regionen und Gemeinden. Es sei daher Ziel des Landes, dass die Organisation des Schulsystems künftig bei den Ländern liege.

Landesrat Heuras hielt fest, dass es „nicht um Macht, sondern um das Kind und die Qualität des niederösterreichischen Schul- und Bildungssystems" gehe. Das System könne nicht optimal funktionieren, wenn die Kompetenzen und Strukturen nicht klar geregelt seien. „Wir brauchen eine Hand, die organisiert, finanziert und die Verantwortung trägt, wir brauchen Klarheit in der Kompetenz", betonte Heuras.

Der Bund, so der Landesrat, solle klar Standards, Lehrpläne sowie die Ziellinie vorgeben, doch der Weg, um diese Ziele zu erreichen, solle ein regionaler sein. Er wünsche sich u. a. mehr Flexibilisierung, mehr Differenzierung, eine andere Fortbildung für Lehrkräfte, mehr Schulsozialarbeit oder auch mehr Durchlässigkeit nach der 8. Schulstufe. „Gleichmacherei gefährdet die Qualität der Schulen und die Entwicklung des Landes Niederösterreich. Man sollte jeder Region ihre Chance geben", so Heuras abschließend.

Nähere Informationen: Büro LR Heuras, Markus Hammer, Telefon 02742/9005-12324, e-mail markus.hammer@noel.gv.at bzw. VP Klub, Christoph Fuchs, Telefon 02742/9005-13546, e-mail christoph.fuchs@noel.gv.at.

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