30.09.2010 | 09:44

LH Pröll eröffnete Hanna-Feigl-Schau in der Ausstellungsbrücke

„Lebensqualität, Attraktivität und unverwechselbares Profil"

In der Landhausgalerie Ausstellungsbrücke in St. Pölten eröffnete Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll gestern, Mittwoch, 29. September, die Ausstellung „pro-trahere - ins Licht ziehen" von Hannah Feigl. Die 1966 in Amstetten geborene Lassnig- und Attersee-Schülerin zeigt darin Porträts prominenter Persönlichkeiten wie Konrad Paul Liessmann, Ceija Stoijka, Maria Lassnig und Robert Menasse ebenso wie Bilder von Asylwerbern und Schubhäftlingen, die sie mit dieser Ausstellung „ins Licht ziehen" möchte.

Hannah Feigl habe sich intensiv mit Gesichtern und den Menschen hinter den Gesichtern auseinandergesetzt, betonte dabei der Landeshauptmann: „Die Ausstellung fordert auf, sich auf den Menschen einzulassen, Sensibilität in der Konfrontation mit ihm zu zeigen, ihm ohne Vorurteile zu begegnen, sein wahres Gesicht zu suchen und zu finden. Jemandem ins Gesicht schauen zu können, bedeutet ja Ehrlichkeit, Offenheit, Redlichkeit und Unvoreingenommenheit."

In Bezug auf die Kulturphilosophie des Landes meinte Pröll, Kunst und Kultur prägten das Gesicht eines Landes und seien ein Signal gegen den Zeittrend der Oberflächlichkeit und Gleichmacherei: „Kultur bringt Farbe, Abwechslung und Lebendigkeit in eine Gesellschaft und ein Land. Das ist auch die Motivation für die Kulturarbeit in Niederösterreich - von der Volkskultur bis zur Moderne, ohne Scheu vor kritischer Auseinandersetzung und verteilt auf alle Regionen."

Im Gegenzug bringe eine abwechslungsreiche, bunte Kulturszenerie dem Land Lebensqualität, Attraktivität auch als Wirtschaftsstandort und den Innovationsreichtum lebendiger Geister. „Damit hat Niederösterreich ein eigenständiges Profil entwickelt, sich einen positiven Namen gemacht und Ansehen auf der ganzen Welt gewonnen", so der Landeshauptmann abschließend.

Robert Menasse zitierte in seiner Festrede die ästhetische Theorie von Theodor W. Adorno: „Es gibt in der Kunst keine Selbstverständlichkeit mehr, weder in der Produktion noch in der Rezeption. Die Lüge hat auf dem Markt die selbe Chance wie die Wahrheit, beide bieten die gleichen Chancen für die Verpackungsindustrie." An der Porträtkunst Feigls ließe sich dennoch einiges festmachen, etwa dass es in der Kunst nicht um das Wiedererkennen, sondern um das Erkennen, vor allem des Selbst und nicht des Porträtierten, gehe. Solcherart sei ein Porträt im Idealfall ein Abbild des Kunstwerkes Mensch.

Ausstellungsdauer: bis 27. Oktober; Öffnungszeiten: täglich von 8 bis 18 Uhr. Nähere Informationen bei der Landhausgalerie Ausstellungsbrücke unter 02742/9005-16269, e-mail ausstellungsbruecke@noel.gv.at, www.noe.gv.at/Kultur-Freizeit/Kunst-Kultur/Museen-Ausstellungen/a_m_ausstellungsbruecke.html.

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