27.05.2010 | 16:24

Neue Mobilitätszentrale Mostviertel Süd als Drehscheibe für öffentlichen Verkehr

Heuras: Angebote für Ybbstalbahn sind vollkommen absurd

„Die neue Mobilitätszentrale Mostviertel Süd wird als Drehscheibe, Ansprech- und Servicestelle für den gesamten öffentlichen Verkehr im südlichen Mostviertel dienen", betonte Verkehrs-Landesrat Mag. Johann Heuras, heute Donnerstag, 27. Mai, in Öhling. Das Mobilitätskonzept für das südliche Mostviertel werde jetzt zügig umgesetzt, den Angeboten für Kauf und Betrieb der Ybbstalbahn erteilte Heuras hingegen eine klare Absage. „Wenn ich diesen Angeboten zustimmen würde, könnte ich nie wieder einem Steuerzahler in die Augen schauen", so der Verkehrs-Landesrat.

Ziel des Mobilitätskonzeptes für das südliche Mostviertel sei es ja, „die Mobilität für Schüler, Pendler, Touristen und die Betriebe zu optimieren", wie Heuras feststellte. Dazu sei auch verstärkte direkte Kommunikation notwendig, diese werde künftig von der Mobilitätszentrale Mostviertel Süd (http://www.n-mobil.at/) durchgeführt. Deren Aufgabe sei es, den Start der neuen Verkehrsangebote (Stadtbahn Waidhofen an der Ybbs, ein umfangreiches Bussystem im Ybbs- und Erlauftal, neue Radwege etc.) zu begleiten und bekannt zu machen, darüber zu informieren, aber auch Anlaufstelle für Verbesserungsvorschläge zu sein. Auch eine Abstimmung mit den Gemeinden und Regionen, den Verkehrsverbünden, Schulen und Betrieben gehöre zur Agenda, genauso wie eine entsprechende Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung, aber auch Marketingaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit.

Die Angebote der Ybbstalbahnentwicklungsgenossenschaft (YEG) und der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) seien „von Experten und Landesseite sorgfältig geprüft worden, aber in Summe vollkommen absurd", meinte Heuras. So würde der Betrieb durch die BOB um 2,7 Millionen Euro jährlich mehr kosten. Hinzu kämen 44,3 Millionen, welche die YEG aus der Grundsatzvereinbarung vom 14. Jänner 2010 zwischen dem Land Niederösterreich und Bund/ÖBB einfordere. „Außerdem würde sich beim Betrieb durch die BOB die Verkehrsqualität nicht verbessern", so der Verkehrs-Landesrat.

Weil ein Parallelbetrieb von Bus und Bahn nicht möglich sein, käme es zu einem Umsteigezwang in der ersten Ausbaustufe in Hollenstein und in der zweiten Ausbaustufe in Ybbsitz und Lunz. „Durch die Umsetzung des Mobilitätskonzept kommt es aber zu einer Fahrzeitverkürzung von bis zu 25 Minuten", informiert Heuras. Auch würden die Bushaltestellen im Vergleich zu den Ybbstalbahnhöfen viel kürzere Wegzeiten ins Zentrum beinhalten.

Auch der Obmann des Regionalverbandes, LAbg. Andreas Pum sowie der Opponitzer Bürgermeister Ing. Leopold Hofbauer stießen ins gleiche Horn. „Nach dem einstimmigen Beschluss im Regionalverband im September des Vorjahres beginnt jetzt die Umsetzung des Konzeptes. Das ist für die Region extrem wichtig und positiv", so Pum. Hofbauer erinnerte daran, dass man ohne das Mobilitätskonzept eine große Chance vergeben würde: „Der künftige Busverkehr ist weit besser als der jetzige Schienenersatzverkehr. Damit wird sich die Situation für die Pendler massiv verbessern, auch die Sicherheit etwa am Schulweg wird größer. Und ein Radweg wäre sonst auch nicht möglich."

„Mit diesem regional abgestimmten Konzept erhöhen wir die Qualität des öffentlichen Verkehrs im gesamten südlichen Mostviertel ganz massiv. Mit der Mobilitätszentrale Mostviertel Süd wird diese Einführung bürgernah begleitet. Das Mobilitätskonzept gibt den Regionen und Gemeinden neue Chancen und eröffnet den Pendlerinnen und Pendlern neue Wege", erklärte Heuras zusammenfassend.

Nähere Informationen: Büro LR Heuras, Markus Hammer, Telefon 02742/9005-12324, e-mail markus.hammer@noel.gv.at.

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