09.03.2010 | 16:22

4,3 Millionen Euro für Umsetzung des NÖ Suchtplanes

Heuras: Devise „Hinschauen statt Wegschauen"

„Sucht ist eine psychische Erkrankung, die eine Ursache hat und als solche behandelt und bekämpft werden muss", erklärt Landesrat Mag. Johann Heuras. Zur Umsetzung des NÖ Suchtplanes hat die NÖ Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung eine Förderung für das Jahr 2010 in der Höhe von rund 4,3 Millionen Euro beschlossen.

„Bereits im Vorjahr wurde der Ausbau der 23 Suchtberatungsstellen in Niederösterreich abgeschlossen", erinnert Heuras, der auch betont: „Die Suchtproblematik nimmt weiter zu. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, der Druck auf Einzelne wird immer größer und viele können diesem nicht mehr Stand halten. Ob bei legalen Drogen wie Alkohol oder Nikotin, oder bei illegalen Substanzen, die Devise muss Hinschauen statt Wegschauen heißen."

Für den Landesrat ist diese Förderung eine wichtige Hilfe, da „die Betroffenen auf sich alleine gestellt nur schwer aus der Suchtspirale entkommen können". Weltweit wird die Zahl der Menschen, die illegalisierte Substanzen konsumieren auf rund 200 Millionen geschätzt. In Niederösterreich sind geschätzte 164.000 Menschen von Nikotin, 64.500 von Alkohol, 21.000 von Medikamenten und 3.000 bis 5.000 Personen von illegalen Suchtmitteln abhängig. Geschätzte 1.300 Personen befinden sich in einem Substitutionsprogramm.

In Niederösterreich werden Betroffene und Angehörige von Diplomsozialarbeitern, Fachärzten und Psychotherapeuten beraten und betreut. Die Fachstelle für Suchtvorbeugung, Koordination und Beratung ist die Drehscheibe aller Maßnahmen die im NÖ Suchtplan vorgesehen sind. Die Angebote beginnen bereits im Kindergarten, wo Pädagoginnen fachlich geschult werden und reichen bis hin zu Projekten mit Eltern, Schulen, Bundesheer, Gemeinden und Betrieben. In über 500 Projekten wurden allein im Vorjahr über 34.000 Personen erreicht.

Die Suchtberatung wurde seit 2002 stetig ausgebaut. Seit 1. Dezember 2006 ist die flächendeckende Versorgung durch die drei Träger „Anton Proksch Institut", „Caritas der Diözese St. Pölten" und „Psychosoziale Zentren GmbH" in Niederösterreich gegeben. Zusätzlich besteht ein Vertrag mit dem „Verein Dialog", der eine zusätzliche Versorgung von niederösterreichischen PatientInnen ermöglicht.

Weitere Informationen: Fachstelle für Suchtvorbeugung, Koordination und Beratung, Dr. Ursula Hörhan, Telefon 02742/314 40, e-mail office@suchtkoordination-noe.at, http://www.suchtkoordination-noe.at/.

 

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