12.11.2009 | 13:18

Dorf- und Stadterneuerung wird um Sozial-Schwerpunkt erweitert

LH Pröll: „Potenzial nutzen und weiterentwickeln"

„Am Weg zu einer sozialen Modellregion wollen wir das soziale Netz in Niederösterreich noch enger knüpfen", meinte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der heute gemeinsam mit Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner einen „neuen Schritt auf der Ebene der Dorf- und Stadterneuerung" ankündigte. Unter dem Titel „Soziale Dorf- und Stadterneuerung" wolle man das Potenzial der 700 Dorferneuerungsvereine in Niederösterreich „nutzen und weiterentwickeln im Hinblick auf die soziale Kompetenz".

Jedes zweite Kind, das heute zur Welt komme, habe eine Lebenserwartung von 100 Jahren, die Gruppe der 80-Jährigen werde sich in den nächsten Jahren verdoppeln und die der 90-Jährigen verdreifachen, skizzierte Pröll die Ausgangssituation. Die Kosten für Pflegeeinrichtungen und sozialmedizinische Dienste würden sich bis 2030 von derzeit 1,3 Milliarden Euro auf 5,4 Milliarden Euro vervierfachen.

Auch wenn man in Niederösterreich derzeit „gut unterwegs" sei, etwa durch das Pflegemodell oder durch das Ausbauprogramm der Pflegeheime, wolle man jetzt mit dieser Initiative im Rahmen der Dorf- und Stadterneuerung „noch punktgenauer auf die sozialen Bedürfnisse der Landsleute eingehen", so der Landeshauptmann. Daher habe man es sich zum Ziel gesetzt, die „ehrenamtliche Initiative auf eine noch breitere Ebene zu stellen" (von derzeit 250.000 auf 300.000) und in jeder Gemeinde einen sozialen Koordinator einzusetzen, informierte Pröll. Als konkrete Maßnahmen sind dazu etwa die Schulung der Dorf- und Stadterneuerungsfunktionäre im Hinblick auf soziale Tätigkeiten sowie eine Bestandsaufnahme im Sinne eines „Raumordnungsprogrammes für soziale Angebote" geplant. Weiters wolle man eine Datenbank über Angebote im gesamten Sozialbereich in Niederösterreich erstellen und zwei Lehrgänge für kommunale Sozialkoordinatoren initiieren. Im Bezirk Amstetten ist der Start eines Pilotprojektes geplant, „um konkrete Erfahrungen zu sammeln", so der Landeshauptmann.

Das Mostviertel werde als Beispiel vorangehen, kündigte Landesrätin Mikl-Leitner den Start des Modellprojektes für 23. November an. Im Mostviertel sei in Zusammenarbeit mit der Dorf- und Stadterneuerung ein Modell ausgearbeitet worden, das eine enge Kooperation des Landespflegeheimes Wallsee mit den umliegenden Gemeinden vorsehe. Zwei tragende Säulen gäbe es dabei, so Mikl-Leitner: das betreubare Wohnen, das es den Menschen ermögliche, in den eigenen vier Wänden alt zu werden, sowie das Freiwilligennetzwerk, das verstärkt für Besuchsdienste, Freizeitgestaltung und Hilfe im Alltagsleben genutzt werden solle.

 

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