13.03.2009 | 11:18

NÖ Fachstelle für Gewaltprävention als Anlauf- und Servicestelle

Heuras: Gewalt muss man präventiv begegnen

„Gewalt muss man präventiv begegnen. Man darf nicht die Augen verschließen, sondern muss hinschauen", meint Bildungs- und Jugend-Landesrat Mag. Johann Heuras angesichts des Amoklaufs am Mittwoch in Winnenden in Deutschland. Die niederösterreichische Fachstelle für Gewaltprävention sei ein weiterer Baustein gegen Gewalt im Jugendbereich. „Die Fachstelle ist die zentrale Anlaufstelle für alle und natürlich Servicestelle im Besonderen", so Heuras.

Der Amoklauf eines 17-Jährigen habe das Thema wieder in den Mittelpunkt des Interesses gelenkt, in Niederösterreich habe man das Thema aber längst aufgegriffen, betont Heuras. Die Fachstelle ist Drehscheibe zur Vernetzung von Organisationen, die gewaltpräventive Angebote für Schulen durchführen. Von großer Bedeutung ist dabei die Zusammenarbeit von Schulen, Bezirksschulrat, Schulpsychologen und Kindern sowie deren Eltern. Gewaltpräventive Projekte können helfen, um in Klassen gezielt und bedarfsorientiert Lösungsmöglichkeiten für Konfliktsituationen zu erarbeiten und in den Schulalltag zu integrieren.

„Ziel ist eine langfristige Implementierung der erlernten Strategien im Schulalltag. Daher ist das Integrieren von Gewaltprävention im gesamten Unterricht von Bedeutung", hebt der Jugend- und Bildungs-Landesrat hervor. Ressourcenorientierte Arbeit, das Aufzeigen von gewaltfreier Kommunikation und das Durchspielen von Konfliktsituationen helfe den Kindern, Gemeinschaft neu zu gestalten. „Präventionsarbeit ist jene Arbeit, die dazu beiträgt, dass Tragödien wie jene am Mittwoch nicht passieren. Daher ist sie schwer messbar und arbeitet ohne Statistiken. Ihr Erfolg liegt im Erarbeiten und in der Umsetzung eines gewaltfreien Umganges im Schulalltag unter Einbeziehung aller Beteiligten", so der Landesrat.

Wichtig sei die Arbeit mit allen SchülerInnen und nicht nur mit verhaltensauffälligen, also auch das Miteinbeziehen von Kindern, die eher als „Außenseiter" gelten. Beiden Gruppen fehle es an Möglichkeiten, sich zu artikulieren und über ihre Bedürfnisse, ihre Wut aber auch über ihre erlebten Abwertungs- und Ausgrenzungserfahrungen zu kommunizieren. Weiters sei die geschlechterspezifische Gewaltprävention ein Punkt, auf den großer Wert gelegt werde, meint Heuras.

Die Arbeit der vielen Organisationen und Vereine in der Gewaltprävention trage wesentlich dazu bei, dass das Netz an Angeboten in Niederösterreich eine breit gefächerte und speziell auf einzelne Schulstufen zugeschnittene Palette biete. „Für niederösterreichische SchülerInnen können wir somit ein großes Angebot an gewaltpräventiven Maßnahmen anbieten. Sie sollen die Möglichkeiten des gewaltfreien Umganges miteinander fördern und damit die Ressourcen der SchülerInnen zum gewaltfreien Miteinander vergrößern", betont Heuras. Gleichzeitig sei ein weiterer Ausbau, beispielsweise der Schulpsychologie, notwendig.

Nähere Informationen: Fachstelle für Gewaltprävention, 3109 St. Pölten, Neue Herrengasse 10, Hotline 02742/9005-9050.

 

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