13.03.2009 | 09:46

Einmaliges Projekt „Mobile Dialyse" am Landesklinikum St. Pölten

Sobotka: Medizinisch-ethisch hervorragende Behandlung

Die Nierenersatz-Therapie im Landesklinikum St. Pölten blickt auf eine lange Tradition zurück: Bereits 1977 kam die erste Hämodialyse (Blutreinigungsverfahren) zur Anwendung und seit Mitte der achtziger Jahre wird als Alternative die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) angeboten, die seit November 2007 auch bei Schwerkranken und gebrechlichen PatientInnen zu Hause durchgeführt wird. Dieses „Homecare"-Projekt ist einmalig im deutschsprachigen Raum, ähnliche Projekte gibt es nur in Skandinavien, England und Frankreich.

„Dieses Pilotprojekt der mobilen Dialyse bedeutet für unsere Patientinnen und Patienten eine enorme Verbesserung der Lebensqualität. Durch den Einsatz eines interdisziplinären Teams im Landesklinikum St. Pölten ist es möglich, die Patientinnen und Patienten hochqualitativ und medizinisch-ethisch hervorragend zu betreuen", sagte Landeshauptmannstellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka anlässlich des gestrigen 4. Weltnierentags. Das Bestreben gehe dahin, den Anteil der Peritonealdialyse gegenüber der Hämodialyse zu erhöhen; bis 2015 solle die Anwendung der Peritonealdialyse auf 25 Prozent gesteigert werden, so Sobotka.

Die Fachkräfte des „Homecare"-Dialyseteams besuchen die PatientInnen nachmittags an ihrem Wohnort, übernehmen die Vorbereitung und den Start des Cyclegerätes. In den folgenden Stunden läuft die automatisierte Peritonealdialyse-Behandlung ab. Am nächsten Morgen kommt die Dialysepflegekraft wieder, schließt den jeweiligen Patienten vom Gerät ab und überprüft den Erfolg der Behandlung. Das Team hat mittlerweile mehr als 1.000 Behandlungen durchgeführt. Die Erfahrungen zeigen, dass durch ein dichtes Netzwerk - bestehend aus Dialysepflegkräften, NephrologInnen, HausärztInnen, Pflegeheimpersonal, mobiler Hauskrankenpflege und Angehörigen - eine patientenorientierte Lösung gefunden wurde, um schwerkranken Menschen eine Nierenersatztherapie in zumutbarer Form zukommen zu lassen.

Derzeit unterziehen sich in Österreich etwa 8.000 Menschen einem der Therapieverfahren, wobei die Anzahl der nierentransplantierten PatientInnen etwa gleich groß ist wie jene der DialysepatientInnen. Das Bundesland Niederösterreich hat große Anstrengungen unternommen, um die Behandlung der hier lebenden DialysepatientInnen zu erleichtern. So wurde im Landesklinikum St. Pölten im Oktober 2008 eine neu adaptierte Dialysestation eröffnet, die für 140 HämodialysepatientInnen alle modernen Therapieformen ermöglicht. Ziel ist eine professionelle Nierenersatztherapie mit möglichst geringen physischen und psychischen Belastungen für die PatientInnen und Angehörigen.

Nähere Informationen: Landesklinikum St. Pölten, Telefon 02742/300-0.

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