28.11.2008 | 15:38

Jährlich landen 28.000 Tonnen Lebensmittel im Abfall

Pilotprojekt gegen die Verschwendung

28.000 Tonnen Lebensmittel landen jährlich in Niederösterreichs Mülltonnen. Oft sogar original verpackt und nicht abgelaufen. „Ein gemeinsam mit den Abfallverbänden und der BOKU durchgeführtes Pilotprojekt soll Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in Wohnhausanlagen entwickeln und testen", so Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank heute, Freitag, beim Start der Aktion in Baden.

Die in acht niederösterreichischen Abfallverbänden bei Wohnhausanlagen durchgeführten Müllanalysen brachten Erstaunliches über unsere Wegwerfgewohnheiten ans Licht. Praktisch aus jeder der untersuchten 1.100-Liter-Mülltonnen ließen sich wahre „Geschenkskörbe" zusammenstellen: Brot, Gebäck, Fleisch- und Wurstwaren, Obst, Gemüse, Milchprodukte, Fertiggerichte, süße und saure Knabbereien und so fort. Originalverpackt und vielfach zum Zeitpunkt der Müllanalyse noch nicht einmal abgelaufen.

26 Prozent des Restmüllgewichtes der untersuchten Großcontainer aus Wohnhausanlagen waren so genannte „Ernährungsabfälle". Fast die Hälfte davon entfiel auf original verpackte Lebensmittel und angebrochene Verpackungen. Der Rest waren Speisereste und Abfälle aus der Lebensmittel-Zubereitung.

Auch in den Biotonnen von Wohnhausanlagen waren 10 Prozent an vermeidbaren Lebensmittelabfällen zu finden. In den nächsten Monaten werden nun in einem Pilotprojekt der Abfallverbände und des Landes Niederösterreich gemeinsam mit dem Institut für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur Informations-Maßnahmen gegen die Verschwendung entwickelt und getestet.

Was eine Verhaltensänderung konkret bewirken könnte, wurde bei der Informationsveranstaltung in der HLA Baden vom Abfallverband Baden verdeutlicht: Während der Veranstaltung brachten Müllmänner zehn Einkaufswägen, voll bepackt mit frischen Lebensmitteln, in den Saal. Das entspricht der Lebensmittelmenge, die durchschnittlich in einer(!) Wohnhausanlage pro Monat in den Müll geworfen wird.

Nach der Veranstaltung wurden die Lebensmittel aus den Einkaufswagerln zehn von Sozialamt und Caritas ausgewählten bedürftigen Familien übergeben.

Der ORF NÖ bringt in der ersten Dezemberwoche Hinweise auf „Restlrezepte" von Experten - nachzulesen auf http://www.orf.noe.at/ und http://www.abfallverband.at/.

Weitere Informationen: Büro LR Plank, e-mail klaus.luif@noel.gv.at, Telefon 02742/9005-12705.

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