26.11.2008 | 13:54

Hochwasserschutzanlagen-Fachtagung in St. Pölten

Plank: Optimale Zusammenarbeit ist Voraussetzung für erfolgreichen Hochwasserschutz

Rund 120 Vertreter von Gemeinden, Wasserverbänden, Einsatzkräften und Behörden tagten heute, 26. November, in St. Pölten, um die Zusammenarbeit im Hochwasserschutz weiter zu verbessern. Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank unterstrich dabei die besondere Rolle der Funktionäre von Gemeinden und Hochwasserschutzverbänden, die meist ehrenamtlich oder gegen eine geringe Aufwandsentschädigung eine hohe Verantwortung zum Wohl der Allgemeinheit übernehmen, dabei aber zunehmend mit einem auch persönlichen Haftungsrisiko konfrontiert sind. Plank: „Wir müssen schon im Vorfeld regeln, wer im Hochwasserfall welche Aufgaben zu erfüllen hat, damit die Verantwortlichkeiten klar festgelegt sind und wir im Ernstfall Schäden möglichst gering halten können."

Zentrales Thema der Tagung war die optimale Zusammenarbeit der Betreiber von Hochwasserschutzanlagen mit übergeordneten Behörden und Feuerwehren. Grundlage dafür ist das neue „Dammpflichtenheft", das bei der Tagung präsentiert wurde. Darin ist geregelt, wer in welchen Phasen des Hochwassers was zu tun hat und wie die gegenseitige Information aller Beteiligten zu erfolgen hat. Das „Dammpflichtenheft" steht auch auf der Homepage des Landes zum Herunterladen unter www.noe.gv.at/Umwelt/Wasser.htm zur Verfügung.

Niederösterreich war in den letzten Jahren von mehreren Hochwasserkatastrophen betroffen. Das Land hat darauf reagiert und ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Hochwassersituation geschnürt. Die optimierte Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Einsatzkräften und Behörden ist nur ein Teil dieses Maßnahmenbündels. Zentrales Element der niederösterreichischen Hochwasserstrategie ist der zügige Ausbau von Hochwasserschutzanlagen. Dafür wurde ein Sonderfinanzierungsprogramm des Landes beschlossen, um mit Hilfe von Bundes- und Landesförderungen in Niederösterreich bis 2016 rd. 600 Millionen Euro investieren zu können.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die systematische Analyse, welche Flächen überhaupt von Hochwasser betroffen sein können. Im Auftrag des Landes werden die Überflutungsbereiche an allen Gewässern mit relevanten Siedlungsbereichen ermittelt und in Plänen dargestellt. Damit liegen wichtige Grundlagen für die Raumordnung und für Detailplanungen von Hochwasserschutzanlagen vor. Über das Internet kann sich auch die Bevölkerung rasch darüber informieren, ob das eigene Grundstück von Hochwasser gefährdet ist. Auf der Homepage des Landes unter www.noe.gv.at/Umwelt/Wasser.html sind diese Daten parzellenscharf abgebildet.

Um im Ernstfall rechtzeitig auf eine drohende Hochwassergefahr reagieren zu können, wurden in den letzten Jahren auch die Hochwasserprognosen in Niederösterreich systematisch ausgebaut. An über 50 Messstellen werden Wasserstände und Durchflüsse rund um die Uhr gemessen und unter http://www.wasserstand-niederoesterreich.at/ dargestellt. Für Donau, Kamp, Traisen und Thaya werden auch Prognosen für bis zu 48 Stunden im Voraus berechnet. In den nächsten Jahren folgen Prognosesysteme für Ybbs, Erlauf, March und Leitha.

Weitere Informationen: Abteilung Wasserwirtschaft, Dipl.Ing. Martin Angelmaier, Telefon 02742/9005-14775, e-mail martin.angelmaier@noel.gv.at, http://www.wasseristleben.at/ und Büro LR Plank, Klaus Luif, Telefon 02742/9005-12705, e-mail klaus.luif@noel.gv.at.

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