13.11.2008 | 00:07

LH Pröll zum NÖ Konjunkturpaket

Land nimmt 200 Millionen Euro in die Hand

Das Land Niederösterreich hat ein Konjunkturpaket geschnürt, das klein- und mittelständischen Unternehmen ebenso zugute kommt wie technologie- und innovationsorientierten Betrieben. „In Summe wird das Land 200 Millionen Euro dafür in die Hand nehmen", betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll heute im Anschluss an eine außerordentliche VP-NÖ-Arbeitsklausur in St. Pölten. 150 Millionen Euro werden den Unternehmen direkt zugute kommen. „Dieser Betrag", so der Landeshauptmann, „wird durch die veranlagten Wohnbaugelder des Landes aufgebracht". Darüber hinaus wird das Eigenkapital der Landeshypo um 50 Millionen Euro aufgestockt, um zusätzliche Kredite in der Größenordnung von 500 Millionen Euro an Gemeinden und Betriebe vergeben zu können. Die Eigenkapital-Ausstattung der Landeshypo beträgt laut dem Landeshauptmann derzeit rund 12 Prozent.

Auch bestehende Förderinstrumentarien werden erweitert, wie Landeshauptmann Pröll ankündigte. Die Haftungs- und Beteiligungsgrenzen werden von 1 auf 1,5 Millionen Euro erhöht, der Wirtschafts- und Tourismusfonds wird ebenfalls aufgestockt. Mit einem neuen Kreditsicherungsmodell soll nicht nur klein- und mittelständischen Unternehmen rasch und unbürokratisch geholfen werden, sondern ganz gezielt auch auf deren Bedürfnisse eingegangen werden.

Dieses Maßnahmenpaket wird laut dem Landeshauptmann auf zwei Jahre beschränkt. „Wichtig ist auch", sagte Pröll, „dass die wirtschaftliche Entwicklung Niederösterreichs ständig analysiert wird, um rasch reagieren zu können".

Zusätzliche direkte Investitionen der öffentlichen Hand wird es in Niederösterreich derzeit nicht geben, auch um eine Überhitzung insbesondere in der Bauwirtschaft zu vermeiden. „Die Auftragsbücher in der Bauwirtschaft sind derzeit, trotz regionaler Unterschiede, im Wesentlichen voll", betonte der Landeshauptmann.

Eine wichtige Grundlage für dieses Maßnahmenpaket war das Konjunkturgespräch in der vergangenen Woche mit Managern niederösterreichischer Unternehmen. „Angesichts der Finanz- und Bankenkrise sind Kredite für Unternehmen derzeit sehr teuer und somit Finanzierungsmöglichkeiten für innovative Projekte sehr schwierig", unterstrich Pröll. „Unsere Aufgabe ist es, hier durch ganz konkrete Maßnahmen zu helfen."

Niederösterreichs Wirtschaft zeigt sich derzeit noch resistent. Auch im Oktober ist die Arbeitslosenrate - im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern - gesunken, und zwar 4,7 Prozent; 573.000 unselbstständig Beschäftigte bedeuten ein Plus von rund 10.000 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für 2008 wird ein Wirtschaftswachstum in Niederösterreich von 2,3 Prozent prognostiziert, für 2009 von 1,2 Prozent. „Auch hier liegen wir über dem österreichischen Durchschnitt", so Pröll. Dennoch müsse man in Anbetracht „der Gewitterwolken am Konjunkturhimmel" zeitgerecht konkrete Schritte setzen.

Zur aktuellen Diskussion rund um die geplante Schließung von Postämtern sagte der Landeshauptmann, dass die derzeitige Postpartnerschaft in Niederösterreich funktioniert und die Bevölkerung im Großen und Ganzen mit dieser Leistung zufrieden ist. Er, Pröll, werde auch in Zukunft alles daransetzen, dass im ländlichen Raum „eine funktionstüchtige Versorgung aufrecht bleibt". Wenn notwendig, werde Niederösterreich auch hier einen eigenständigen Weg gehen.

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