06.11.2008 | 10:59

Kunstinstallation „Schwarze Milch" in Purkersdorf

Bewusstmachung der Wurzeln von Antisemitismus und Rassismus

Unter dem Titel „Schwarze Milch" geht in Purkersdorf (Bezirk Wien-Umgebung) diesen Freitag, 7. November, anlässlich der 70. Wiederkehr des Beginns der Reichspogrome gegen die jüdische Bevölkerung eine Kunstinstallation als Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus über die Bühne.

Bei der um 18 Uhr am Hauptplatz startenden Kunstinstallation werden auf einer 18 Meter langen und eineinhalb Meter hohen Kunstwand Motive nationalsozialistischer Pogrome sowie Darstellungen vergangener und heutiger Rassismen gezeigt. Zudem sollen mit von Schülerinnen vorgetragenen Texten antifaschistischer SchriftstellerInnen, einer Performance der Theatergruppe Purkersdorf, Klangeinspielungen und einem eigens für die Installation choreographierten Ausdruckstanz die politischen und soziokulturellen Wurzeln von Antisemitismus, Faschismus und Rassismus freigelegt und bewusst gemacht werden.

Im Rahmen der Veranstaltung diskutieren ab etwa 20.15 Uhr außerdem die beiden Zeitzeugen Alfred Ströer und Fritz Probst im Stadtsaal Purkersdorf mit dem Publikum über einstige und heutige faschistische und rassistische Politiken. Alfred Ströer, geboren 1920 und wohnhaft in Perchtoldsdorf, wurde seinerzeit wegen Vorbereitung des Hochverrats von 1939 bis 1941 inhaftiert und verurteilt. Der Wiener Fritz Probst, Jahrgang 1916, kämpfte im Zweiten Weltkrieg in der britischen Armee für die Befreiung Österreichs. Beide haben als Widerstandskämpfer gegen den Faschismus die Jahre des nationalsozialistischen Terrors er- und überlebt und berichten in Purkersdorf von ihren diesbezüglichen Erlebnissen bzw. diskutieren mit dem Publikum über den Faschismus in den dreißiger und vierziger Jahren sowie über heutigen Rassismus.

Nähere Informationen: Dr. Manfred Bauer, Telefon 0660/651 61 37.

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