25.06.2008 | 09:40

Feuerbrand: Pflanzenkrankheit nimmt auch in NÖ zu

Bekämpfungsmaßnahmen wurden angepasst

In Niederösterreich wurden 2006 211 Feuerbrand-Fälle verzeichnet, 2007 stieg die Zahl auf 1.882. 2008 wurden bis jetzt 61 positive Fälle gezählt. Feuerband ist eine hochinfektiöse, schwer zu bekämpfende bakterielle Krankheit und stellt eine ernstzunehmende Gefahr für das Kernobst und für anfällige Ziergehölze dar. Bedroht sind der Erwerbsobstbau und - überwiegend im Mostviertel - der Streuobstbau, aber auch die Baumschulen, landwirtschaftliche Betriebe, Hausgärten und öffentliche Grünanlagen.

Wegen des starken Auftretens im Vorjahr wurde das Bekämpfungssystem angepasst. Unter gewissen Voraussetzungen darf der Besitzer der Pflanzen nach einer Einschulung durch einen Sachverständigen seine betroffenen Bäume selber ausschneiden und die Feuerbrand-Bekämpfung durchführen, sofern er bestimmte Hygienemaßnahmen einhält. Begleitend zur Schulung erhält der Besitzer umfangreiche Merkblätter und eine Checkliste. Sieht der Besitzer sich zur Bekämpfung nicht in der Lage, kann er eine autorisierte Firma beauftragen. Das Land Niederösterreich übernimmt dabei die Hälfte der Kosten. Führt der Pflanzenbesitzer die Maßnahmen nicht freiwillig durch, beauftragt die Bezirksverwaltungsbehörde eine Firma mit der Bekämpfung. In diesem Fall gibt es vom Land keine finanzielle Unterstützung.

Der Feuerbrand wurde als Quarantänekrankheit eingestuft und unterliegt deshalb der Meldepflicht jedes Gemeindebürgers. Jeder Verdachtsfall ist unverzüglich am jeweiligen Gemeindeamt zu melden. Menschen und Tiere sind aber nicht gefährdet. Verdächtige oder befallene Pflanzenteile sollen nicht berührt werden, da für andere Pflanzen und Bäume akute Verschleppungsgefahr besteht.

Die ersten Anzeichen sind welke Blüten, Triebe und Früchte; dabei krümmen sich die Spitzen der jungen Triebe hakenförmig, und die Blätter verfärben sich in der Folge braun bis schwarz. Von diesen Infektionsstellen aus kann sich die Krankheit auf benachbarte Triebe, stärkere Äste und den Stamm ausbreiten. Die Erkrankung verläuft bei günstiger Witterung sehr schnell und mit großer Intensität. Die Pflanzen sehen wie verbrannt oder verdorrt aus. Die abgestorbenen, eingetrockneten Blätter und Früchte bleiben an den Bäumen hängen. 

Weitere Informationen: Jeweils bei der Gemeinde, in der man wohnt bzw. beim Feuerbrand-Beauftragten der Gemeinde.

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