20.05.2008 | 16:33

Spatenstich für längste Fernwärmeleitung Österreichs

Pröll: Signal für Klimaschutz und sichere Energieversorgung

„Dieses Vorzeigeprojekt soll nicht nur dem Klimaschutz und der Nachhaltigkeit in Niederösterreich Rechnung tragen, sondern auch ausreichend Sicherheit und Unabhängigkeit bei der Energieversorgung des Landes gewährleisten", betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll heute, 20. Mai, beim Spatenstich für die längste Fernwärmeleitung Österreichs von Dürnrohr nach St. Pölten. Die über 31 Kilometer lange Transportleitung wird ab der Heizsaison 2009/2010 rund 200 Gigawattstunden Fernwärme jährlich transportieren. Ab diesem Zeitpunkt stellt die EVN aus ihren Kraftwerksanlagen in Dürnrohr rund zwei Drittel der von St. Pölten benötigten Fernwärme zur Verfügung. 35 Millionen Euro werden in den Bau der Rohrleitung investiert.

Die Wärmeleitung führt von Dürnrohr/Zwentendorf ausgehend über den Perschlingtal-Kanal und das Traisental bis nach St. Pölten. Der Wärmeverlust bei der Fernwärmeleitung ist äußerst gering. Mit 140 Grad verlässt die Wärme Dürnrohr, mit 138 Grad kommt sie in St. Pölten an. An die Rohrleitung nach St. Pölten wird auch die Firma Egger in Radlberg angebunden. Damit kann das dortige Spanplattenwerk überschüssige Wärme in die Landeshauptstadt liefern. Der Wärmebezug aus Dürnrohr spart mehr als 40.000 Jahrestonnen an Kohlendioxid-Emissionen durch das derzeit in St. Pölten verfeuerte Erdgas ein und trägt so zur Klimaverbesserung bei. „Damit wird auch die Nutzung von Synergien ermöglicht, die Abhängigkeit vom Ausland verringert und ein stabiler Preis garantiert", sagte Pröll. Der sorgsame Umgang mit Energie sei nicht nur in Zeiten hoher Strompreissteigerungen lohnend, sondern auch im Hinblick auf die Inflationsbekämpfung unverzichtbar. Der erneuerbare Energie-Anteil in Niederösterreich soll bis 2020 auf 50 Prozent erhöht werden, so Pröll abschließend.

Die Fernwärme für St. Pölten stammt einerseits aus der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr, in welcher der niederösterreichische Hausmüll thermisch behandelt und schließlich zur Energieerzeugung genutzt wird, andererseits aus dem Wärmekraftwerk Dürnrohr selbst und aus einer Biomasseanlage, die derzeit auf dem selben Areal errichtet wird. Die Fertigstellung der dritten Linie der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr im Jahr 2009 steigert die Verbrennungskapazität von 300.000 Tonnen auf über 500.000 Tonnen Abfall pro Jahr. Mittlerweile erzeugt die EVN aus dem Energieinhalt des Abfalls jährlich Strom für über 100.000 niederösterreichische Haushalte.

Nähere Informationen: EVN AG, Mag. Stefan Zach, Telefon 02236/200-12294, http://www.evn.at/.

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