09.05.2008 | 10:09

„Pfingstschnalzen" in der Buckligen Welt

Wiederbelebung alten, heimischen Brauchtums

Bereits seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bemüht man sich in der Buckligen Welt um die Wiederbelebung und den Erhalt des so genannten „Goaßl-" bzw. „Pfingstschnalzens"; seit 1983 nimmt sich insbesondere die Schuhplattler- und Volkstanzgruppe Wiesmath dieser Aufgabe an. Auch heuer findet am Abend des Pfingstsamstags, 10. Mai, ab 19.45 Uhr eine traditionelle Veranstaltung statt, bei der die Schnalzer mit ihren Peitschen, von volkstümlicher Musik begleitet, von der Pfarrkirche aus durch den gesamten Ort ziehen. Für die tänzerische Umrahmung sorgen diesmal die Damenschuhplattler aus Krumbach.

Beim „Pflingstschnalzen" handelt es sich um einen alten Lärmbrauch, der früher in ganz Niederösterreich verbreitet war. Vor allem Halter und Hirten sorgten dabei mit verschiedenen Instrumenten und Geräten für Lärm, um die Wintergeister zu vertreiben. Besonders beliebt war das Schnalzen mit langen Hirtenpeitschen. Noch im frühen 19. Jahrhundert war etwa in Mödling und Perchtoldsdorf das „Fronleichnamsschnalzen" üblich.

Die Schuhplattler- und Volkstanzgruppe Wiesmath setzt dabei selbst gefertigte Peitschen ein, drei bis fünf Meter lange Hanfseile, in die ein so genannter „Schmoas" eingeflochten ist, der beim Schwingen der Peitsche über dem Kopf einen lauten Knall erzeugt. Dadurch soll dem Heiligen Geist am Pfingstsonntag der ungehinderte Einzug in die Kirche ermöglicht werden.

Nähere Informationen: e-mail schuhplattler.wiesmath@gmx.at, http://www.wiesmath.at/.

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