02.04.2008 | 10:13

NÖ Laser steuert Andockmanöver im Weltraum

Raumschiff „Jules Verne" koppelt mit Raumstation ISS am 3. April

Am 8. März ist vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana eine Ariane-Trägerrakete gestartet, die das unbemannte Raumschiff „Jules Verne" auf eine Flugbahn zur Internationalen Raumstation ISS bringt. Die Kopplung des europäischen automatischen Frachtraumschiffs „Jules Verne" mit der Internationalen Raumstation ISS soll am Donnerstag, 3. April, stattfinden. Am Erfolg der Mission hat die Riegl Laser Measurement Systems Gesellschaft aus Horn maßgeblichen Anteil: Das Waldviertler Unternehmen hat in Zusammenarbeit mit den deutschen Firmen Jena-Optronik in Thüringen und EADS Astrium in Friedrichshafen jenen Laser-Entfernungsmesser entwickelt, mit dessen Hilfe „Jules Verne" an der Internationalen Raumstation andocken wird. Dabei handelt es sich um das erste lasergesteuerte Andockmanöver im Weltraum überhaupt.  

Der Laser beginnt zu arbeiten, sobald sich das unbemannte Raumschiff auf rund 1.000 Meter der Internationalen Raumstation angenähert hat. Das mit Hilfe von Waldviertler High-Tech gesteuerte Andockmanöver erfordert äußerste Präzision. Dabei tasten Infrarotlaser entsprechende Zielreflektoren der Internationalen Raumstation ISS ab. Mit den Daten kann der Bordcomputer die Lage von „Jules Verne" berechnen und über 28 Steuerdüsen korrigieren.

Laut Kontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA in Toulouse hat sich das Frachtraumschiff „Jules Verne" kürzlich bei einem Demonstrationstest der Station bis auf elf Meter genähert. Dabei hat sich gezeigt, dass alle Systeme aus Niederösterreich fehlerfrei funktionieren. Damit kann die Kopplung mit der Internationalen Raumstation wie geplant diesen Donnerstag stattfinden.  

„Jules Verne" bleibt sechs Monate mit der Internationalen Raumstation verbunden, sein 45 Kubikmeter großer Innenraum kann in dieser Zeit von der Besatzung der Station betreten und zu verschiedenen Arbeiten genutzt werden. Zum Abschluss der Mission wird „Jules Verne" mit bis zu 6,3 Tonnen Müll beladen, die in der Raumstation angefallen sind, abgekoppelt und in steilem Eintrittswinkel in die Erdatmosphäre gelenkt, wo der Weltraumfrachter durch die Reibungshitze verglüht.  

Nähere Informationen: http://www.riegl.com/, www.esa.int/SPECIALS/ATV/index.html.

 

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