06.03.2008 | 13:19

Ausstellung „Mammut, Mensch & Co" im NÖ Landesmuseum

„Aufregendste Frau Niederösterreichs" kehrt heim

Anlässlich des Venusjahres 2008 - vor 100 Jahren hat die „Venus von Willendorf" zum zweiten Mal „das Licht der Welt erblickt" - zeigt das NÖ Landesmuseum in St. Pölten die Ausstellung „Mammut, Mensch & Co. Steinzeit in der Eiszeit"; eröffnet wird die neue Sonderausstellung am Samstag, 8. März, um 17 Uhr durch Landesrätin Dr. Petra Bohuslav.

Bei der Präsentation der Schau heute, 6. März, in St. Pölten freute sich Direktor Carl Aigner insbesondere darüber, dass für diese Ausstellung über die anthropologischen und kulturgeschichtlichen Aspekte des Landes „die aufregendste Frau Niederösterreichs", das Weltkulturobjekt der „Venus von Willendorf", zum ersten Mal nach dem Fund wieder nach Niederösterreich zurückkehre. Dennoch sei sie, so Aigner zu Bernd Lötsch, dem Quartiergeber der Statuette im Wiener Naturhistorischen Museum, „kein Restitutionsfall". Bis zur Ankunft des Fundstückes am 17. Mai herrsche im Landesmuseum aber bereits, so Aigner, der „Fanny Factor" - die „Fanny vom Galgenberg" ist bereits von Beginn an in St. Pölten zu sehen.

Lötsch sprach von einer aus mehreren Gründen sehr aktuellen Ausstellung. Die Eiszeit als unwirtlichste Klimaperiode in Europa markiere gleichzeitig auch den Beginn der menschlichen Kultur. Niederösterreich und insbesondere das Donautal befinde sich damit als Wiege der europäischen Menschheit im Brennpunkt der Prähistorie. In seinen Augen, so Lötsch, sei die Statuette vom Galgenberg bei Stratzing - die Benennung und damit Festlegung auf „Fanny" in Erinnerung an die Tänzerin Fanny Elßler könne er nicht teilen - durch ihr noch um 1.000 Jahre weiter fortgeschrittenes Alter und ihre Singularität sogar noch bemerkenswerter als die „schamanische Östrogenbombe" von Willendorf.

Ausstellungskurator Thomas Einwögerer betonte, mit der Ausstellung durch die letzten 120.000 Jahre in  Niederösterreich führen zu wollen. Dabei werde stets auf die drei Aspekte Klima und Umwelt, Vegetation und Tierwelt sowie Mensch Bedacht genommen. Niederösterreich verfüge über viele einzigartige Fundstücke, so werden neben den beiden Venus-Statuetten etwa auch die aus Krems stammenden ältesten Tonfiguren Österreichs oder eine 3D-Rekonstruktion der am Wachtberg bei Krems entdeckten ältesten Bestattung Österreichs zu sehen sein. Ein eigenes Vermittlungsprogramm soll zur Vertiefung des Erlebnisses, vor allem für Kinder, führen.

Das Original der „Venus von Willendorf" wird in St. Pölten vom 17. Mai bis 8. August zu sehen sein, am 17. Mai wird dazu ein spezielles „Venusfest" stattfinden. Vom 14. bis 19. Oktober wird der „Abenteuerspielplatz Eiszeit - Der Mensch und seine Umwelt in der Steinzeit" mit Familien-Specials seine Pforten öffnen; an den März-Wochenenden wird begleitend zur Schau im Cinema Paradiso in St. Pölten der Film „Ice Age 2" gezeigt.

Ausstellungsdauer: bis 15. Februar 2009; Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag bzw. Feiertag von 10 bis 17 Uhr. Nähere Informationen beim NÖ Landesmuseum unter 02742/90 80 90-100, e-mail info@landesmuseum.net und http://www.landesmuseum.net/.

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