21.02.2008 | 11:02

Ausbau der NÖ Suchtberatungsstellen

Bohuslav: 5,2 Millionen Euro für Suchtarbeit 2008

In der Fachstelle für Suchtvorbeugung, Koordination und Beratung in St. Pölten präsentierte Landesrätin Dr. Petra Bohuslav heute, 21. Februar, die Maßnahmen der NÖ Suchtarbeit 2008, für die das Land heuer insgesamt 5,2 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Angesichts der in der Konsumgesellschaft omnipräsenten Sucht dürfe man diesen Bereich nicht tabuisieren, sondern müsse ihn aktiv thematisieren, meinte Bohuslav. Die Zahl der Drogentoten habe sich in Niederösterreich pro Jahr bei rund 30 eingependelt, wobei das Konsumationsalter immer weiter nach unten gehe.

Auf Basis des mit Prävention, Beratung und Therapie dreistufigen Suchtplanes wolle man dabei den Jugendlichen in deren Lebenswelten entgegenkommen, so Bohuslav weiter. Dazu zähle etwa die Forcierung von Schulsozialarbeit und Streetwork, die Checkpoints in Discotheken oder „Stoff genug", die Suchtarbeit beim Bundesheer. Im Bereich der Prävention starten die Programme bereits in Kindergärten und Volksschulen, um die Kinder allgemein in ihrer Persönlichkeit zu stärken, damit diese lernen, auch gegen Gruppendruck Nein sagen zu können. Dazu komme die anonyme und kostenlose Angehörigenhotline.

Für das heurige Jahr kündigte Bohuslav an, dass zu den sechs Streetworkprojekten ab Mai in Amstetten ein weiteres dazukomme, auch die Schulsozialarbeit werde weiter ausgebaut. Zu den elf bereits bestehenden Suchtberatungsstellen werden 2008 zehn neue hinzukommen: in Mödling, Mistelbach, Hollabrunn, Korneuburg, Waidhofen an der Ybbs, Melk, Krems, Zwettl, Gmünd und Waidhofen an der Thaya. Auf dem Weg zum Ziel, bis 2010 über ein flächendeckendes Netz zu verfügen, werde es Ende 2008 dann 21 voll ausgebaute Beratungsstellen geben, in denen umfassende individuelle Begleitung, Beratung und Motivationsarbeit geboten werde, da Sucht immer auch Hand in Hand mit anderen sozialen Problemen gehe. Weil vor allem in St. Pölten und Amstetten die Kapazitäten zuletzt stark von Justizklienten belegt würden, forderte Bohuslav abschließend einen entsprechenden Kooperationsvertrag mit dem Justizministerium.

Vorgestellt wurde schließlich auch das Projekt „Mending Nets II" der Fachhochschule St. Pölten, das Angehörigen in Form einer Broschüre einen Überblick über konkrete Hilfsangebote geben und die dringendsten Fragen beantworten soll. Die Broschüre mit einer Auflage von 50.000 Stück liegt in ganz Niederösterreich in den Suchtberatungsstellen, in Arztpraxen, Krankenhäusern, auf Gemeindeämtern, Magistraten u. a. auf.

Nähere Informationen bei der Fachstelle für Suchtvorbeugung, Koordination und Beratung unter 02742/314 40-33, Dr. Ursula Hörhan, e-mail u.hoerhan@suchtkoordination-noe.at und http://www.suchtvorbeugung.at/.

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