Nach der Katastrophe von Tschernobyl, bei der 75 Prozent der Emissionen auf Belarus niedergingen, wird in Niederösterreich bereits seit dem Sommer 1994 eine Erholungsaktion für Kinder aus der Republik Belarus (Weißrussland) durchgeführt.

Das Land war und ist stärker betroffen als die Ukraine oder Russland. Heute, mehr als zwanzig Jahre nach der Katastrophe, werden die Langzeitfolgen mehr und mehr sichtbar: Die Raten an Krebserkrankungen (vor allem Schilddrüsenkrebs) steigen drastisch an, an einer Schwächung des Immunsystems leiden praktisch alle Kinder. Medizinisch betrachtet, bedeutet ein Erholungsaufenthalt in unbelasteter Umgebung bei gesunder Ernährung für die Kinder die Möglichkeit, ihren Körper zu einem großen Teil von Radionukliden zu befreien und gestärkt an Körper und Seele wieder in ihre Heimat zurück zu kehren.

Für den Sommer 2008 werden nun Gastfamilien in Niederösterreich gesucht, die Kinder aus Belarus für drei Wochen (21. Juni bis 13. Juli; 12. Juli bis 3. August oder 2. bis 24. August) aufnehmen möchten. Alle Kinder sind zwischen 10 und 14 Jahre alt, erholungsbedürftig, aber nicht akut krank und werden kranken- und unfallversichert sein.

Besonders geeignet sind Familien, die eigene Kinder in entsprechendem Alter haben, auch „Großeltern"-Gastfamilien können sich gerne an der Aktion beteiligen. Wichtigste Voraussetzung ist die Bereitschaft, ein zusätzliches Familienmitglied aufzunehmen und zu betreuen. Die Kinder sollen in der Familie mitleben können wie eigene Kinder. Für den Transport der Kinder soll von den Gastfamilien ein finanzieller Beitrag in der Höhe von 110 Euro geleistet werden.

Das Projekt wird mit Unterstützung durch das NÖ Landesjugendreferat von Maria Hetzer aus Krems privat organisiert.

Nähere Informationen bei Maria Hetzer, NÖ Landesjugendreferat, Telefon 02742/9005-13514, 0676/960 42 75, e-mail maria.hetzer@noel.gv.at, http://www.belarus-kinder.net/.