06.02.2008 | 09:37

„Österreich-Tschechien. Im Herzen Europas"

Gabmann: Landesausstellung ist ein Signal der guten Nachbarschaft

Aus Anlass des 20. Jahrestages des Falles des Eisernen Vorhanges wird die Niederösterreichische Landesausstellung 2009 erstmals länderübergreifend gemeinsam mit den tschechischen Nachbarn veranstaltet. Dafür sind Horn, Raabs an der Thaya und Telc als Standorte beiderseits der Staatsgrenze vorgesehen. In Horn wird die - sowohl von Gemeinsamkeiten als auch von Gegensätzen geprägte - Geschichte beider Seiten bis zur partnerschaftlichen Beziehung in der Europäischen Union behandelt. In Raabs an der Thaya wird die Grenze thematisiert, mit allen ihren Ausprägungen von der Ideologie und den Vorurteilen bis zum praktischen Alltag der in den Grenzregionen lebenden Menschen, einschließlich der oft immer noch wirksamen „Grenze in den Köpfen". Und in Telc in Tschechien, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben, wo Joseph Haydn, Gustav Mahler, Franz Werfel und Egon Schiele wirkten, wird das kulturelle Erbe aus der Sicht der Welt der Bürger, des Adels und der Kirche behandelt.

„Südmähren und Südböhmen waren spontan zur Zusammenarbeit bereit", betont dazu Landeshauptmannstellvertreter Ernest Gabmann. Die gemeinsame Landesausstellung sei ein „Signal der guten Nachbarschaft", mit dem man auf bereits bestehende Kooperationen auf lokaler Ebene, wie Städtepartnerschaften oder dem gemeinsamen Nationalpark, aufbauen könne. In den die Landesausstellung vorbereitenden Arbeitsgruppen arbeiten 45 tschechische und österreichische Wissenschafter mit.

Auch die Landesausstellung 2009 werde in der Region nachhaltige wirtschaftliche Impulse auslösen, zeigt sich Gabmann überzeugt. Auch hier wolle man darauf achten, dass die Investitionen - etwa in die Infrastruktur - der Region auch in den Folgejahren einen hohen Nutzungswert bringen. Der derzeitige Investitionsplan sieht den Einsatz von 22 Millionen Euro vor, die einen Wertschöpfungseffekt von 33 Millionen Euro auslösen und zu 80 Prozent in der Region bleiben werden. Ein Teil des Budgets wird von der Europäischen Union kofinanziert.

„Es wird nichts ausgelassen, was für die Geschichte beider Länder wichtig ist", sagt dazu der wissenschaftliche Leiter der Landesausstellung, Univ.Prof. Stefan Karner. Dabei stelle sich „die erste bilaterale Großausstellung in enger Nachbarschaft als Wagnis" dar, da die zwei Länder zwar eine gemeinsame Geschichte hätten, diese sie aber sowohl mit Brücken, als auch mit Gräben miteinander verbindet. Auch „heißen Eisen", wie etwa den Benes-Dekreten will man nicht aus dem Weg gehen und gemeinsame Interpretationen suchen. „Es wird nicht zwei Sichtweisen geben", so Karner.

Nähere Informationen: www.noe-landesausstellung.at/landesausstellung-2009-osterreich-tschechien, http://extranet.kr-vysocina.cz/jazykoveverze/d

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